+++Mehrere Hundert in klassenkämpferischem Block auf der DGB-Demo+++Breite Beteiligung an Kampagne „Gegen Krieg und Aufrüstung“+++Revolutionäre Demo mit ca. 1600 Teilnehmenden+++Aktionen gegen Krisenpolitik der Herrschenden und in Solidarität mit internationalen revolutionären Aufbauprozessen+++Antikapitalistische Beteiligung am DGB-Jugend-Fest+++
Der 1. Mai begann für uns mit einer Beteiligung an der Gewerkschaftsdemo. Im klassenkämpferischen Block kamen mehrere Hundert Kommunist:innen, aktive Gewerkschafter:innen, und Kolleg:innen aus den Gewerkschaftsjugenden zusammen. In den vergangenen Wochen gestalteten wir gemeinsam mit Aktivist:innen und gewerkschaftlich Aktiven die Kampagne „Gegen Krieg und Aufrüstung“. Das Ziel: In Zeiten, in denen es in der Öffentlichkeit kaum Widerspruch zur Kriegshetze gibt, antimilitaristische Positionen auf den 1. Mai zu tragen. Denn die Arbeiter:innenbewegung ist diejenige Kraft, die Kriege verhindern kann. Auch wenn diese Position bislang noch in der Minderheit ist, müssen wir daran arbeiten, sie zu stärken. Schon im Vorfeld haben wir deshalb mit vielen Kolleg:innen diskutiert, und auf der Demo hunderte Buttons und Aufkleber mit dem Motto verteilt. Dadurch ergaben sich gute Gespräche und das Thema prägte durch die vielen Buttons, die getragen wurden, die ganze Demo. Auf der Abschlusskundgebung am Marienplatz machte ein über 10 Meter langes Hochtransparent sichtbar: Keine Kriege und kein Aufrüsten auf unserem Rücken!
Auch die aktuellen Tarifkämpfe waren Thema: am Rande der DGB-Demo machte eine große Schilder-Aktion klar: Während wir mit Tarifabschlüssen, die Reallohnverlust bedeuten und Einmalzahlungen abgespeist werden sollen, steigt das Vermögen der Kapitalist:innen, wie z.B. dem Lidl-Besitzer Dieter Schwar, ungebremst weiter. Unsere Antwort: Enteignung! Auf der DGB-Kundgebung sprachen vor allem Beschäftigte aus aktuellen Tarifkämpfen. Sie waren sich alle einig: Wir haben die Schnauze voll und wir lassen uns die Sparpolitik nicht mehr gefallen und wir lassen uns nicht spalten!
Mit dieser kämpferischen Stimmung zogen Viele mit uns zum Rindermarkt zum Auftakt der revolutionären 1.Mai-Demonstration. Mehr als 1500 Menschen folgten dem Aufruf sich über gewerkschaftliche Forderungen hinaus zu positionieren und den 1. Mai auch als Tag zu begehen, an dem wir für eine gemeinsame Perspektive auf die Straße gehen. Für eine Überwindung des Kapitalismus. Aus verschiedenen Spektren, Organisationen, Betrieben und Gewerkschaftsgremien trotzten Menschen dem Regen und kamen zur Auftaktkundgebung zusammen. Die erste Rede kam von In Aktion gegen Krieg und Militarisierung zusammen mit der ukrainischen linken Organisation RFU zum Krieg in der Ukraine und wie unsere antimilitaristische Perspektive aussehen muss: Nämlich sich nicht auf die Seite der einen oder anderen Kapitalist:innen zu schlagen, sondern den Imperialismus, die Waffenlieferungen und die Aufrüstung anzugreifen. Im Anschluss beleuchteten verschiedene Reden die politischen Dimensionen und neue Allianzen der vergangenen Streiks, dazu redeten die ver.di-Jugend, ein Beschäftigter der MVG zusammen mit dem Antikapitalistischen Klimatreffen und FFF München, sowie eine Beschäftigte aus dem Sozial- und Erziehungsdienst zusammen mit dem Frauentreffen München. Zur Gefahr des Rechtsrucks in Krisenzeiten hörten wir einen Beitrag der Antifaschistischen Aktion München. Zum Abschluss der Kundgebung machten wir in einem Redebeitrag klar: Der Widerstand gegen dieses System zeigt sich an Tagen wie dem 1. Mai, aber auch das ganze Jahr über im Aufbau einer revolutionären Bewegung und den kleinen und großen Aktionen, die den kapitalistischen Alltag stören.
Kämpferisch zog die Demo mit einem großen revolutionären Block an der Spitze los, und grüßte direkt am Anfang das DGB-Fest auf dem Marienplatz mit Konfettikanonen. Im Verlauf der Demo machte eine Aktion klar, was wir von der Politik der Herrschenden halten: Auf großen Schildern waren die Gesichter der Regierungschefs Scholz, Macron, Meloni, Erdogan und Putin zu sehen samt der klassenfeindlichen Verbrechen, die sie zu verantworten haben. Heruntergerissen kam darunter unsere Antwort zum Vorschein: REVOLUTION, untermalt durch Raucheinlagen.
Wir sind Teil einer lebendigen, international kämpfenden Bewegung und solidarisch mit den revolutionären Organisationen, Prozessen und Befreiungsbewegungen, die schon hier und jetzt gegen dieses System und am Aufbau alternativer Gesellschaftsformen zum Kapitalismus arbeiten. Offensiv wurden in einer Aktion mit pyrotechnischer Begleitung Fahnen gezeigt, die diese Kämpfe symbolisieren. So zum Beispiel die türkische MLKP, die kurdische PKK, die kolumbianische ELN, die philippinische NPA, die mexikanische EZLN, das sozialistische Kuba, die Kämpfe um die Befreiung in Rojava und Palästina und weitere. Den selbstbestimmten Ausdruck haben die Cops mal wieder als Vorwand genutzt um mit Schlagstock im Anschlag die Demo aufzustoppen. Die Demo ließ sich nicht einschüchtern und zog weiter zur Abschlusskundgebung. Dort gab es noch Beiträge einer Hebamme aus dem Klinikum Neuperlach, zum Kampf gegen die Schließung des dortigen Kreissaals, ein Grußwort des Roten Aufbau Hamburg über das Repressions-Verfahren, dass aktuell gegen sie als kommunistische Organisation geführt wird und zur Ankündigung der diesjährigen Proteste gegen die IAA durch das Aktionsbündnis Smash IAA. Als stimmungsvollen Abschluss sang der Arbeiter:innenchor gemeinsam mit großen Teilen der Zuschauer:innen.
Die Bullen ließen es sich nicht nehmen am Ende eine größere Gruppe anzugreifen, die mit Parolen zum DGB-Jugend-Fest auf dem Marienplatz zogen und versuchten Leute festzunehmen, was aber nur in einem Fall gelang. Dort angekommen zog ein Infostand und Kuchenbar viele Interessent:innen an, und wir konnten den Tag mit den Kolleg:innen bei Live-Musik ausklingen lassen.
Insgesamt bewerten wir den Tag als sehr positiv. Unsere aktive gewerkschaftliche und betriebliche Arbeit und auch die Hartnäckigekeit der Widerstandsbewegung der vergangenen Jahren zahlt sich aus. Wir laufen Schulter an Schulter mit unseren Kolleg:innen aus Gewerkschaftsgremien und Betrieben, mit den Aktivist:innen, die mit uns gegen Nazis, den Klimakollaps, Militarisierung und das Patriarchat kämpfen. Gemeinsam sind wir für eine revolutionären Perspektive auf die Straße gegangen.
Heute haben viele Menschen gezeigt, dass sie wütend sind. Dass sie widerständig sind. Für uns ist der Kampf für eine Welt jenseits des Kapitalismus, für die klassenlose Gesellschaft, kein einmaliges Event, das heute Abend endet. Wir sagen diesem System den Kampf an und treiben unermüdlich den Aufbau einer revolutionären Bewegung voran. Wir werden tagtäglich in unseren Kämpfen die Möglichkeit einer anderen Gesellschaft auf die Tagesordnung setzt. Denn:
Unsere Perspektive heißt Kommunismus!