Das war der Erste Mai in München

Revolutionärer Block, Bullenübergriff auf kurdische GenossInnen und buntes Fest in der Glockenbachwerkstatt – die erste Bilanz des 1. Mai 2017 in München


Um 10 Uhr morgens versammelten sich 2-3.000 GewerkschafterInnen vor dem Münchner DGB-Haus zur traditionellen 1. Mai-Demonstration durch die Innenstadt. Auch diesmal lief in der Demo ein revolutionärer Block, zu dem die „Initiative Revolutionärer 1. Mai“ aufgerufen hatte.
Der Block hat sich inzwischen erfolgreich als Anlaufpunkt in der Gewerkschaftsdemo für verschiedene revolutionäre Gruppen und EinzelaktivistInnen etabliert.
Wir hatten die Umgebung des Auftaktortes schon im Vorhinein mit unserer Erklärung an die GewerkschafterInnen zum Ersten Mai verschönert und hoffen dass diese die ein oder AndereN Schulz-Fan erreicht hat.

Das kriminalisierte Transparent

Zu einem Bullenübergriff kam es gleich zu Beginn der Demo. Der übereifrige Einsatzleiter entriss kurdischen GenossInnen ein Transparent mit der Aufschrift: „Solidarität mit Shengal & Rojava heißt PKK-Verbot aufheben“. Begründung: ein angeschnittenes Symbol am Rande des Transparents stelle einen Verstoß gegen das PKK-Verbot dar. Der Block zeigte sich lautstark solidarisch mit den kriminalisierten kurdischen GenossInnen und forderte: „Weg mit dem Verbot der PKK!“ Den betroffenen GenossInnen droht jetzt ein Strafverfahren.
Erstmals seit langem in München marschierten übrigens wieder bewaffnete Arbeiter mit Gewehren auf der 1. Mai-Demo. Ok, diesmal zwar nur als Reenactment kommunistischer Revolutionsversuche 1918-1923 in Kostümen und mit hölzernen Gewehrattrappen. Aber der Anfang ist gemacht…
Im Anschluss feierten ca. 250 Menschen den revolutionären 1. Mai weiter in der Glockenbachwerkstatt.
Neben Auftritten lokaler Bands wurden überall alte und neue Traditionen gepflegt. So gab es Schafkopfrunden (erstmals mit linkem Kartendeck) zu live Akkordeonmusik, Essen und Kuchen gegen Spende, Infostände mehrerer Organisationen und das schon Kult gewordene Dosenwerfen auf WichserInnen verschiedener Couleur. Auch wurde erstmals die Kampagne „Südblock G20“ vorgestellt und Karten für die Busfahrt im Juli nach Hamburg verkauft. Der Soli-Mexikaner zur finanziellen Unterstützung der G20-Proteste durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.

Wir danken allen, die mit uns auf der Straße waren und gemeinsam gefeiert haben!
Weg mit dem Verbot der PKK!
Es lebe der 1. Mai! Für eine revolutionäre Perspektive!