Solidaritätskundgebung mit Klassenkämpfen in Brasilien

Diesen Samstag findet um 14Uhr auf dem Rindermarkt eine Solidaritätskundgebung mit Klassenkämpfen in Brasilien statt. GewerkschafterInnen der brasilianischen „CSP-Conlutas“ rufen dazu auf weltweit Solidarität zu zeigen. Einige solidarische Menschen in München haben sich gefunden die dazu was machen. Finden wir gut, und fänden es auch gut wenn Ihr dort vorbeischaut und Euch solidarisiert.
Unten der Aufruf:

SOLIDARITÄTSKUNDGEBUNG MIT DEN SOZIAL- UND
GEWERKSCHAFTSKÄMPFEN IN BRASILIEN
KEIN GELD MEHR FÜR DIE FIFA!
NEIN ZUR KRIMINALISIERUNG DER SOZIALBEWEGUNGEN IN BRASILIEN!
KUNDGEBUNG AUF DEM RINDERMARKT IN MÜNCHEN
SAMSTAG, 21.06.2014, UM 14 UHR
BILDUNG UND GESUNDHEIT FÜR MILLIONEN
ANSTATT MILLIARDEN FÜR DAS BIG BUSINESS
DES FIFA-STANDARDS
Solidarität mit den politischen Verfolgten der FIFA-WM in Brasilien!
Protestiert auf den Straßen gegen die FIFA und die Großkonzerne der
Sportindustrie!
Unterstützt die Proteste für soziale Gerechtigkeit,
Bildung und öffentliche Dienstleistungen in Brasilien!
Streiks, Demonstrationen und Protestaktionen brechen zurzeit vom Norden
nach Süden Brasiliens aus. Die Sozialbewegungen um Bildung, Gesundheit,
Land und Wohnung gewinnt an neuen Kräften. Sie werden aber durch den
brasilianischen Staat stark blockiert und massiv kriminalisiert.
Nach 50 Jahren des Diktatur-Putsches von 1964 greifen wieder Regierung
und Militäreinheiten die brasilianischen Sozialbewegungen an, welche
auf den Straßen demonstrieren, um bessere Bedingungen für die bereits
weitgehend prekären öffentlichen Dienstleistungen wie Transport,
Gesundheit, Bildung und Wohnung zu fordern.
Und jetzt: „Bei der WM-2014 wird gestreikt und gekämpft!“ Was führt
dazu, dass Millionen Brasilianer / Innen für soziale Gerechtigkeit,
Bildung und öffentliche Dienstleistungen jetzt protestieren? Einige
Ergebnisse aus der FIFA-WM 2014 sind bereits bekannt:
Zehn tödliche Arbeitsunfälle bei den Großbaustellen der Fußballstadien,
mindestens 250.000 zwangsgeräumte Menschen, Milliarden Dollar, die
nicht in Bildung, Gesundheit und öffentlichem Verkehr fließen,
Polizeirepression und Kriminalisierung von Sozialprotesten,
einschließlich Massendemonstrationen. Die FIFA-WM 2014 wurde mit
riesigen sozialen Kosten organisiert. Sie entscheidet die
Präsidentschaftswahlen von Oktober 2014;
Während die Bundes-, Landes-und Kommunalregierungen für die WM
Milliarden Dollar mit dem Bau von Fußballstadien und den entsprechenden
Infrastrukturen vergeuden, gibt es einen eklatanten Mangel an
Finanzierung für öffentliche Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit
und Verkehr. Andererseits profitieren die privaten Großkonzerne der
Sport-, Werbe-, Bau- und Unterhaltungsindustrien mit großen Summen
öffentlicher Gelder;
Angriff auf die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit: Schon bevor das
Turnier am 12.06 begonnen hatte, trat in Brasilien ein
„Anti-Proteste-Gesetz“ bzw. das sogenannte „FIFA-Gesetz“ in Kraft,
welches friedliche Sozialproteste kriminalisiert. Dieses neue Gesetz
verankerte die Schaffung des Straftatbestands „öffentliche Störung“, um
Sozialproteste zu unterdrücken. Es führt zur Kriminalisierung der
Bürger/ Innen, die an öffentlichen Demonstrationen teilnehmen;
In Sao Paulo wurde Strafklage wegen Teilnahme an verbrecherischer
Organisation zur Schädigung des öffentlichen Eigentums, Entwendung und
Sprengung gegen 111 und in Rio Grande do Sul gegen 6 politischen
Aktivisten des Bloco de Lutas erhoben. Auch in Sao Paulo wurde der
Jurastudent Murilo Magalhaes durch die Militärpolizei festgenommen und
gefoltert, weil er sich an einer Protestaktion zur Unterstützung des
Streiks der U-Bahn-Arbeiter/ Innen von Sao Paulo und gegen das Big
Business der FIFA beteiligt hatte;
Mit einem Federstrich werden Sozial- und Gewerkschaftsbewegungen als
„Terroristen“ eingestuft, was ein klarer Versuch ist, die Stimmen der
Straßen durch die Kriminalisierung der Massenkämpfe zum Schweigen zu
bringen;
Die Regierung Brasiliens arbeitet zurzeit mit internationalen
Sicherheits- und Geheimdienstorganisationen zusammen, um die
Sozialproteste hart zu unterdrücken.
Während der ganzen FIFA-WM 2014 sind Demonstrationen überall in
Brasilien geplant. Die CSP-Conlutas (Gewerkschaftsdachverband für die
Koordinierung der Sozial- und Arbeiterkämpfe) ruft die Sozialaktivisten
der ganzen Welt dazu auf, DEMONSTRATIONEN UND PROTESTE GEGEN DAS BIG
BUSINESS DER FIFA ZU ORGANISIEREN UND EURE SOLIDARITÄT MIT DEN SOZIAL-
UND GEWERKSCHAFTSKÄMPFEN SOWIE DEN POLITISCHEN VERFOLGTEN DES FIFA-CUPS
ZU ERKLÄREN!
Wir Arbeiter/ Innen, Gewerkschafter /Innen, Studenten / Innen, Aktivist
/ Innen aus den sozialen Bewegungen und Bewegungen gegen Unterdrückung
der sozialen Minderheiten unterstützen eine weltweite Aktionseinheit im
Sozialprotest während der FIFA-WM 2014 und einen an den Arbeiter/Innen
der ganzen Welt gewendeten Appell von Solidaritätserklärungen.
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte bitten wir um Unterstützung für
die Forderungen der brasilianischen gewerkschaftlichen und sozialen
Bewegungen:
1) Unterschreibt diese Solidaritätsklärungen mit den politischen
Verfolgten der FIFA-WM sowie den Sozialprotesten in Brasilien für
Bildung und Gesundheit, Land und Wohnung, die von CSP-Conlutas und
anderen brasilianischen und ausländischen Arbeiterorganisationen
organisiert werden
cspconlutas-rs@cspconlutas.org.br / secretaria@cspconlutas.org.br
2) Sendet Briefe an Fußballfanclubs, Persönlichkeiten und
Arbeiterorganisationen in Euren Ländern!
3) Postet Fotos und Videos in sozialen Netzwerken!
4)Verbreitet diesen Aufruf auf Euren Listen und Websites!
5) Fordert, dass die brasilianische Regierung die Kriminalisierung der
Sozialbewegungen beendet und das „FIFA-Gesetz“ suspendiert, indem Ihr
an brasilianische Botschaften und Konsulate schreibt.
Gemeinsam können wir dieses Spiel ändern!
Solidarität mit den Arbeiter/ Innen des GM/OPEL-Werks in Bochum!
Nein zur Werkschließung!
Versammlungsleiter: Emilio Astuto
In Vertretung des Gewerkschaftsdachverbands
CSP-CONLUTAS – Central Sindical e Popular do Brasil
http://cspconlutas.org.br/