Die GenossInnen von Antimilmuc haben einen Bericht zur Anti-SiKo-Demo geschrieben:
Nato zerschlagen
Während der Pfarrer aller Deutschen Joachim Gauck auf der Kriegskonferenz, wie schon seines Gleichen vor über 100 Jahren, Deutschlands Platz an der Sonne zurückwünschte und so zusammen mit Kriegsministerin von der Leyen den Chauvinismus und Militarismus propagandierte, zogen am Samstag den 1. Februar, wieder tausende Menschen als Demonstration durch die Münchner Innenstadt.
Laut, kraftvoll und kreativ ließen wir es uns nicht nehmen auch zum 50. Jahrestag der s.g. Sicherheitskonferenz in München deutlich zu machen, dass nicht alle Menschen unbeteiligt zu sehen, wie die KriegstreiberInnen im nobel Hotel BayerischerHof sich gegenseitig in den Arsch kriechen und darüber beraten, wie sie ihre Machtverhältnisse in den nächsten Jahren am besten sichern können.
Überall ist Widerstand
Unter dem Motto: ‚50 mal SIKO – 50 mal zuviel!‘ – ‚Mit der NATO gibt es keinen Frieden!‘ riefen dieses Jahr über 90 Gruppen unter dem Aufruf des Aktionsbündnis gegen die Sicherheitskonferenz zu Protesten auf. Dazu und darüber hinaus gab dieses Jahr insgesamt 5 Aufrufe ([1] [2]) die mit unterschiedlichen Perspektiven gegen die Propaganda Veranstaltung aufriefen. Unter anderem dadurch wurden dieses Jahr mehr Leute auf die Straße als 2013, mobilisiert. Neben der großen Demonstration von rund 4000 Menschen gab es dieses Jahr zusätzlich eine neuen Protestform: Durch Münchens Flaniermeilen demonstrierten ca. 50 Menschen als „Picketline“, mit beschrifteten Pappkartons gegen Krieg und Aufrüstung.
Seit Donnerstag vor der Demo war das Aktionsbündis bereits mit einer Kunstaktion am Max Josephs in der Innenstadt
Hoch die internationale Solidarität
Der Internationalistische Block, organisiert vom Münchner Bündnis „Taksim ist Überall- Überall ist Widerstand“ , schaffte es kämpferische Stimmung mit einem bunten-kreativen Ausdruck zu verbinden. Unter dem Motto ‚Überall ist widerstand – Nato zerschlagen – den Aufstand beginnen!‘ schaffte das Bündnis zu zeigen, dass Kapitalismus und Krieg zwei Seiten einer Medaille sind, sowie Solidarität mit weltweiten Widerstandsbewegungen, im Besonderen mit Rojava (den Kurdischen Teil Syriens) und der Perspektive und den Aufruf selbst aktiv zu werden, zu verbinden. Schilder, Fahnen, Halstücher in den Farben der kurdischen Bewegung (nicht wie fälschlich angenommen, als Audruck der Rastafari Bewegung 😉 ) und Luftballons machten den Block zu einem richtigen Hingucker.
Neben Parolen wie ‚Klasse gegen Klasse, Krieg dem Krieg, Kampf dem Kapital bis der Frieden siegt!‘, einer entschlossenen Moderation auf türkisch und deutsch und vielen motivierten Leuten, trugen erfolgreich zur guten Stimmung bei. Auch das zu den SiKo Protesten einmalige und schwachsinnige Seitentransparentverbot wurde diesmal einfach vom entschlossenen Block überwunden. Der Grüne Block erblödete sich nicht einzugreifen.
Gegen Ende wurde das Meer von Schildern und pink-weißen Luftballons noch von bengalischem Feuer erhellt. Mit 700 Leuten war auch der internationalistische Block dieses Jahr größer als 2013. Ein besonderes Dankeschön an die Anreisenden aus Heilbronn, Stuttgart, Nürnberg, Ingolstadt, Rosenheim, Frankfurt und von sonst wo – ihr zeigt, dass die SIKO auch überregional immer noch die Ablehnung erfährt, die sie verdient hat! Ein weiteres Dankeschön, an dieser Stelle, an die solidarischen AntifaschistInnen aus dem Kafe Marat, die mit ihrem Support gegen Nazifotografen zum Schutz des Blocks beigetragen haben!
All Colors Are Beautiful
Auch dieses Jahr bildete sich die Polizeikräfte mehr ein als nur den Verkehr zu regeln: Auf der Auftaktkundgebung wurden, eindeutig rechtswidrig, DemonstrantInnen zwecks Personenkontrollen aus der Kundgebung gezogen. Ein Bus aus Stuttgart wurde bereits bei der Anfahrt gestoppt und ca. 2 Stunden lang kontrolliert. 6 GenossInnen wurde im Zuge der Kontrolle dann auch noch Widerstand vorgeworfen. Nachdem der Bus endlich am Hauptbahnhof angekommen ist, ließen sie es sich dennoch nicht nehmen eine kämpferische Spontandemo zur eigentlichen Demonstration zu machen.
Die ganze Zeit über wurden massiv ZivilpolizistInnen gegen die Demo eingesetzt, als einer davon aus dem Block entfernt wurde kam es zu einem Übergriff seitens der Polizei. Insgesamt war die Repression während der Demonstration überschaubar. Falls ihr Vorladungen von der Polizei bekommt, geht nicht hin und meldet euch bei der Roten Hilfe München.
Den Aufstand Beginnen
Es war eine kämpferische und stimmungsvolle Demo, an der wieder mehr Menschen teilgenommen haben als in den Jahren zuvor. Nach wie vor sind die Proteste gegen die Kriegskonferenz die wichtigsten regelmäßigen antimilitaristischen Proteste in der BRD.
Insbesondere in diesem Jahr zeigte sich durch die Reden deutscher PolitikerInnen und Konferenzshowhmaster Ischinger, dass die s.g. Sicherheitskonferenz nichts anderes als eine mediale Propagandaveranstaltung für Krieg und Rüstung, sowie deutscher Weltmachts-Ansprüche ist.