Mit einer schönen Aktion hat die al[m] und DKP München auf den Skandal leerstehender Häuser und explodierender Mieten in der bayerischen Landeshauptstadt aufmerksam gemacht. Im Stadtteil Westend wurde ein seit Jahren leerstehendes Haus mit Transparenten geschmückt und die verfallene Fassade mit Grafitis verschönert. In dem mehrstöckigen Haus war früher eine Döner-Bude mit dem immer noch erhaltenen Werbeslogan„Döner macht schöner“. Die Münchner Kommunistinnen ergänzten: „Eines ist aber noch schöner – Bezahlbare Mieten für die Bewöhner“. Mit Flugblättern und Infotafeln wurden Anwohner und Passanten informiert. In dem Flugblatt an die AnwohnerInnen (Anlage) heißt es:
„Liebe Anwohner_innen, wir verschönern heute das »Döner macht schöner«- Gebäude an der Schwanthaler- / Ecke Schießstättstraße. Schon seit Jahren steht dieses Haus leer und verfällt. Bauherr Klaus Willner will jetzt das Gebäude, das ihm seit 2005 gehört, abreißen lassen und einen vierstöckigen Hotelbau mit Luxuswohnungen im fünften Stockwerk errichten. Doch die Bewohner im Westend brauchen kein zusätzliches Hotel, sondern Wohnraum zu sozialen Mieten. Im Stadtrat aber wird ausschließlich über die Fassadengestaltung debattiert, die Interessen der Mieter in München bleiben auf der Strecke. .. Wir fordern Wohnungsbau mit sozialen Mieten statt Hotelbau! Mietstopp für München – Mieten senken!“ (siehe Anlage)
Während die Mitglieder der DKP an dem Haus zugange waren und das „Münchner Kindl“ in Form eines Miethais auf die Hauswand malten, zogen auf der gegenüberliegenden Straßenseite AktivistInnen der Antikapitalistischen Linken München al[m] ebenfalls ein Transparent hoch. „Leerstand besetzen – Wohnen ist Menschenrecht“ stand darauf. Auch dieses Haus steht leer. Ein weiterer Hinweis, dass der Stadtteil demnächst zum Objekt von Luxussanierung und Mietervertreibung wird.
Außerdem wurden jede Menge Aufkleber und Plakate an die Häuser gepappt link hier
„Die Aufwertung von Wohngegenden soll Profit abwerfen – und wir sollen dafür zahlen. Gegen diese Politik der Verarmung und Vertreibung müssen wir uns selbst organisieren. Für bessere Wohn – und Lebenssituationen durch gesetzliche Mietobergrenzen, die gleichberechtigte Beteiligung aller Bewohner bei der Umstrukturierung von Stadtvierteln, die Schaffung dauerhafter selbstorganisierter Freiräume (z.B. nicht kommerzielle Cafes) zu kämpfen, wären erste Schritte in die richtige Richtung. Das Grundrecht auf Wohnen ist aber nur dann vollständig durchsetzen lassen, wenn wir es erreichen allen nicht selbst bewohnten Immobilienbesitz entschädigungslos zu enteignen und zu vergesellschaften.“ Steht im „Keine Rendite mit der Miete – Holen wir uns die Stadt zurück!“ Aufruf der al[m] link hier
„Der entscheidende Punkt ist, dass unter Beibehaltung des kapitalistischen Bodeneigentums und seiner Verwertungslogik, eine an den Bedürfnissen der Allgemeinheit, an ökologischen Erfordernissen und Zukunftsperspektiven ausgerichtete Planung, Nutzung und Entwicklung weder in den Städten noch auf dem Land zu gewährleisten ist“, heißt es in einem Infoblatt der DKP München . link hier
Die Aktion diente auch der Mobilisierung zur Protestkundgebung am Samstag, 29. Juni, „Stoppt die Mietpreisspirale“ zu der u.a. der Mieterverein München e. V., Mieter helfen Mietern e. V., Bündnis Bezahlbares Wohnen, Referat für Sozialpolitik der Studierendender aufrufen.
Treffpunkt: Samstag, 29. Juni, 13 Uhr, Stachus