Schon wieder ein Jahr rum? Gestern bot sich wieder wie jedes Jahr am 25.
April das gleiche traurige Szenario. An einem der Plätze im Umfeld der
Feldherrenhalle trifft sich ein Häufchen Faschisten, natürlich abgeschirmt
von weit mehr Polizisten in Zivil und Uniform, um eines Spinners,
Holocaustleugners und Ex-Wehrmachtssoldaten – also einer der ihren – zu
gedenken, der 1995 auf die glorreiche Idee kam, sich selbst zu verbrennen
um „ein sichtbares Zeichen“ für das deutsche Volk setzen oder so. Ein Nazi
weniger…
Immerhin, wenn die Nazis trauern, reden sie nicht, das ist eindeutig ein
Plus an dieser „Mahnwache“. Umso fröhlicher gestimmt waren daher die
GegendemonstrantInnen. Am Max-Josephs-Platz hingen nicht nur riesige
Transparente von der Oper : „Wir protestieren gegen
Nazi-Rituale vor unserer Haustüre“ sowie „Schleichts euch! Kein Fußbreit
den Faschisten“, sondern es wurde auch durchgängig fröhliche Musik gespielt.
Die Polizei – wie immer Freund und Helfer für Faschisten – ließ sie am
Ende der Kundgebung nicht nur deutlich länger auf dem Platz stehen als
angemeldet sondern führte die Nazis als offensichtlich nicht
angemeldete Demonstration in Richtung der nächsten U-Bahn-Station. Auch
als Nazis in Sprechchören dazu aufriefen, antifaschistischen Protest mit
Schußwaffen im Kaliber 9 Millimeter zu beantworten, griff die Polizei
nicht ein. Vielleicht da das Tragen von Waffen für Polizisten auf
Demonstrationen sowieso Alltag ist?
Insgesamt wieder schöne Proteste, bleibt zu hoffen, dass die Nazis dem
glorreichen Beispiel folgen und sich nächstes Jahr kollektiv selbst
umbringen. Dann hätten wir ein bisschen mehr Zeit, um uns dem Kampf gegen
Sozialabbau, staatlichen und alltäglichen Rassismus und nicht zuletzt
den fortschreitenden Militarismus zu widmen.