“Wenn wir nur ein zwei Quellen haben, dann müssen wir die bei Laune
halten. V-Mann Brandt hat auch Technik bekommen, Handys, Computer, Fax,
Zuschüsse zum Auto. Brandt sollte nicht allzusehr nach den Dreien
[NSU-Trio] nachfragen, nur rumhorchen, damit er nicht auffällt. ”
Schrader, Abteilungsleiter Rechtsextremismus vor dem NSU
Untersuchungsausschuss Thüringen 9.7.2012
Jahrzehntelang macht eine Gruppe Nazis das, was Nazis nun mal machen. Und
mal wieder hat keiner was gewusst. Seit der „Selbstaufdeckung“ des
„Nationalsozialsozialistischen Untergrundes“, einer Terrorgruppe, der
mindestens 10 Morde, mehre Bombenanschläge und Banküberfalle zur Last
gelegt werden, wird deutlich, dass rassistische Einstellungen und
Ressentiments nicht das Problem einer kleinen „extremistischen“ Minderheit
sind. Vielmehr erscheinen sie tief in unserer Gesellschaft und auch in den
staatlichen Sicherheitsbehörden verwurzelt, die bei den Morden der
Terrorzelle mehr als nur ein Auge zugedrückt haben. Eine von Anbeginn von
Zivilgesellschaft und Medienöffentlichkeit geforderte restlose
Aufarbeitung der Taten, aber auch der Verantwortung von Polizei,
Verfassungsschutz und Politik, wird dabei vor allem durch die
Sicherheitsbehörden selbst behindert.
Die Abgeordnete Katharina König sitzt für die Partei DIE LINKE im
Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtages, der sich mit der
Aufklärung des NSU-Komplexes beschäftigt. Sie wird im Vorfeld des bald in
München statt findenden Prozesses die Geschehnisse aus ihrer Sicht Revue
passieren lassen. Über Nazistrukturen, Ignoranz und bewusste Täuschung,
die Möglichkeiten und Grenzen parlamentarischer Aufklärungsarbeit, und
alltäglichen Rassismus.
Vortrag und Diskussion mit Katharina König
20. Februar 2013, 20 Uhr Kafe Marat, Thalkirchner Str. 104
http://nsuprozess.blogsport.de/termine/die-nazis-der-nsu-der-staat-und-der-verfassungsschutz/