„Freiheit für Deniz und alle politischen Gefangenen!
Solidemo | 26.05. | 12.00h | Kornmarkt, Nürnberg
Seit über einem Monat sitzt unser Genosse Deniz K. in der Nürnberger JVA in Untersuchungshaft. Die Umstände seiner Inhaftierung, sowie die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, ganz konkret “versuchter Totschlag” an Polizeibeamt_innen sind skandalös. Auf einer antifaschistischen Demonstration gegen Naziterror und die Verstrickungen des Verfassungsschutzes am 31. März in Nürnberg soll Deniz mit einer Fahnenstange Polizist_innen angegriffen haben. Drei Wochen später wurde er in Ludwigshafen festgenommen und nach Nürnberg in die JVA gebracht.
Sofort nach bekannt werden dieser Vorgänge hat sich das Solidaritätskomittee “Freiheit für Deniz” gegründet, um die Solidaritätsarbeit für Deniz zu organisieren. Mittlerweile haben sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa zahlreiche Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen stattgefunden.
Um das Geschehen rund um Deniz’ Fall in der Öffentlichen Wahrnehmung zu halten und auch um Deniz ein Zeichen zu kommen zu lassen, dass er in dieser schweren Zeit nicht alleine ist, rufen wir vom Solidaritätskomittee “Freiheit für Deniz” zu einer Demonstration in Nürnberg auf.
Kommt am 26. Mai um 12 Uhr zur Lorenzkirche um mit uns gemeinsam ein Zeichen der Solidarität für Deniz zu setzen und um der Vorverurteilung durch Medien, Polizei und Staatsanwaltschaft eine klare Öffentlichkeit entgegen zu setzen!
Freiheit für Deniz und alle politischen Gefangenen!
Schluss mit der Kriminalisierung von Antifaschist_innen!
Solidarität ist eine Waffe!
Gemeinsam gegen staatliche Repression!“
Alle Infos auf der Seite der Soligruppe
Anbei noch ein Artikel aus der Jungen Welt
Antifaschist seit April in Untersuchungshaft
Nürnberg: 19jähriger wegen »versuchten Totschlages« im Gefängnis. Unterstützer fordern Freilassung
Von Markus BernhardtBereits seit 21. April sitzt der Antifaschist Deniz K. in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg in Untersuchungshaft. K. wird vorgeworfen, bei einer Demonstration, die am 31. März dieses Jahres in Nürnberg stattfand, einen Polizeibeamten und eine Polizistin mit einer Fahnenstange angegriffen zu haben.
Erst einen Monat später wurde der 19jährige bei antifaschistischen Protesten in Ludwigshafen festgenommen. Dort wollen ihn Polizisten wiedererkannt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft K. »versuchten Totschlag« vor und hatte die Untersuchungshaft aufgrund der Schwere des Vorwurfes beantragt.
Das Ermittlungsverfahren der Strafverfolgungsbehörden stößt bei baden-württembergischen und bayerischen Antifagruppen auf vollkommenes Unverständnis. In mehreren bundesdeutschen Städten kam es in den vergangenen Wochen zu Solidaritätsaktionen und Demonstrationen – unter anderem in Berlin, Stuttgart, Nürnberg, Duisburg und sogar in Basel und Paris. Die Unterstützer von K. fordern seine umgehende Freilassung.
Die Ermittlungen wegen »versuchten Totschlages« erscheinen wenig plausibel. So liegen Videoaufnahmen und Fotografien der besagten Demonstration, in dessen Verlauf K. die Beamten angegriffen haben soll, vor. Darauf sind vor allem aggressive Polizisten zu sehen, die mit aller Macht versuchen, die antifaschistische Demonstration mit rund 500 Teilnehmern zu stoppen. In voller Montur gingen die Beamten dabei mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen die Antifaschisten vor. Die beiden Beamten, die angeblich von K. angegriffen wurden, haben sich nicht einmal verletzt gemeldet.
Martin Heiming, Rechtsanwalt des jungen Linken, bezeichnete die gegen seinen Mandaten ins Feld geführten Vorwürfe als »absurd«. Ein Sprecher des Solidaritätskomitees »Freiheit für Deniz« warf der Polizei vor, bei den damaligen Protesten »immer wieder provoziert« zu haben, um »eine gewalttätige Auseinandersetzung herbeizuführen«.
Unter www.roter-shop.de werden Soli-Shirts für den Inhaftierten verkauft. Die Rote Hilfe e. V. hat ein Konto für die Prozeßkosten eingerichtet (Rote Hilfe, Kontonr.: 4007238359, BLZ: 43060967, Verwendungszweck: »Freiheit für Deniz«).