20. isw-forum
München, Gewerkschaftshaus
Schwanthalerstraße 64 (U4+U5 Theresienwiese)
Samstag 19. Mai 2012 – 10 bis 15.30 Uhr
Eintritt: 5 EUR / ermäßigt 3EUR
DRINGEND GESUCHT: ALTERNATIVE ZUM KAPITALISMUS
Der Kapitalismus steckt weltweit in Krisen, die sich in kurzen Abständen
jagen. Die Bankenkrise wurde mit der Übernahme der Verluste in den
Finanzsektoren durch die öffentlichen Hände zur Krise der Staatsfinanzen.
Das gesamte, auf Schulden basierte Modell des Neoliberalismus ist an
seinem Ende angekommen. Und mit ihm die Glaubwürdigkeit der Ideologie des
Kapitalismus. Dem 1 % der Schwerreichen stehen die 99 % gegenüber, die als
“Empörte”, als “Indignados”, als Occupy-Aktivisten ihre weitere Verarmung
und Entrechtung nicht länger mehr hinnehmen wollen. Selbst in den
Feuilletons der bürgerlichen Medien wendet man sich ab vom
Gier-Kapitalismus und fragt, “ob die Linke nicht schon immer recht gehabt
hat”. Doch diese Seufzer des Feuilletons finden keine Entsprechung im
Politik- oder gar Wirtschaftsteil der Propagandamaschine. Hier gilt, wie
in Politik und Wirtschaft generell, mehr denn je das neoliberale Diktat
des großen Reichtums über das Heer der “Subalternen” und Armen. Die
wachsende Unzufriedenheit ist noch nicht zu einer politischen Bewegung
geworden, die auf eine Alternative zu den herrschenden Zuständen Kurs
nimmt.
Folgende Fragen müssen geklärt werden: Wo lauern im Kapitalismus die
Gefahren für das Leben der großen Mehrheit der Gesellschaft, was also muss
überwunden werden? Gibt es neue Strategien des Eingreifens in die
gesellschaftlichen Machtverhältnisse? Wo muss angesetzt werden, um das
kapitalistische System zu transformieren?
Leo Mayer widmet sein Referat den Fragen, wie der Kapitalismus vergeblich
versucht, seine “führende Rolle” wiederzugewinnen, und wie wenig tragfähig
die Propaganda vom “Sonderfall Deutschland” ist.
Conrad Schuhler stellt die Demokratisierung des Finanzsektors als die
notwendige Voraussetzung für die Demokratisierung der gesamten Wirtschaft
und Gesellschaft heraus. Die Durchsetzung der Wirtschaftsdemokratie
bedeutet die Entwindung der Macht aus den Händen des Kapitals. Dieser
Prozess wird nicht stattfinden ohne einen entschiedenen Bruch mit der
Kapitalmacht.
AktivistInnen aus IG Metall, Ver.di, Attac und “Echte Demokratie Jetzt!”
kommen in einem dritten Teil des Forums ausführlich zuWort. Im Mittelpunkt
sollen die Fragen stehen: Welche neuen Erfahrungen mit Aktivitäten und
Aktionsformen gibt es? Worauf zielen neue Bewegungen wie Occupy und
“Empörte”? Wie steht es um die Herstellung einer “Mosaiklinken”, wo die
verschiedenen Gruppen von “alten” und “neuen” sozialen Bewegungen (und
Parteien) zusammenfinden und ihre Kraft potenzieren könnten?
(Moderation:Walter Listl)
http://isw-muenchen.de/