25.2. 9:30 Uhr am Morgen – aber von Freizeit keine Spur. Transpis, Fahnen und Flyer eingepackt und ab nach Augsburg. Bis vor 2 Jahren marschieren hier die Faschisten noch regelmäßig Ende Februar auf um – ähnlich wie in Dresden – den deutschen Faschismus zu feiern und die notwendige Bombardierung Deutschlands als Kriegsverbrechen darzustellen. Von Faschisten aber fehlte am Samstag in Augsburg jede Spur. Wie schon letztes Jahr gingen an diesem Tag nur AntifaschistInnen, ob aus der radikalen Linken oder den Gewerkschaften, auf die Straße, um ein Zeichen gegen Faschismus und Rassismus zu setzen. An der linksradikalen Demo allein beteiligten sich 100-150 Menschen.
Wir zogen also guter Dinge und ohne große Zwischenfälle durch die Stadt. Kreative Parolen und vor allem die Abwesenheit der Nazis trugen dazu bei das, trotz des dürftigen Wetters, die Stimmung super war. Kritisieren möchten wir den Umgang mit den – offensichtlich betrunkenen – Hertha Fans am Augsburger Hbf. Diese wurden ohne ersichtlichen Grund gleich als „Nazis“ abgestempelt. Sowas ist einfach nur dämlich.
13 Uhr: Die Demo in Augsburg nähert sich dem Ende. Feierabend? Leider nein, da die Faschisten um Martin Wiese mal wieder kurzfristig einen Aufmarsch angemeldet haben, diesmal in Landshut. Als Vorwand um erneut ihre menschenverachtene Ideologie auf die Straße zu tragen diente den Faschisten diesmal das Thema „Linke Gewalt Stoppen – Runden Tisch gegen Rechts verbieten“.
Viele hundert Landshuter und einige auswärtige AntfaschistInnen hatten sich zum Ziel gesetzt, den Aufmarsch zu stoppen. Dies gelang leider nicht, doch mussten die Faschisten mehrmals umgeleitet werden und wurden auch fleißig mit Obst und Gemüse eingedeckt. Leider wurden gegen Ende der Demonstration noch mehrere Jugendliche festgenommen, was die Vorwürfe sind, wissen wir nicht. Sonst gab es nicht viel Neues, die Nazis waren sehr aggressiv, filmten Gegendemonstranten für ihre Anti-Antifa Listen ab und waren Berichten zufolge auch nach der Demo noch bewaffnet in der Stadt unterwegs. Die Polizei glänzte damit, den Nazis den Weg freizumachen und Beamte des USK haben mal wieder unter Beweis gestellt, dass in diesem Freistaat Menschen mit Waffen und Narrenfreiheit ausgestattet werden, die wohl nicht mal eine MPU bestehen würden.
Insgesamt eine durchwachsene Bilanz. Immerhin waren viele, viele AntifaschistInnen an diesem Tag in Bayern auf der Straße, um gegen faschistische Ideologie zu kämpfen. Leider gelang es nicht den Naziaufmarsch zu verhindern und es zeigt sich, dass auch das Bekanntwerden der NSU-Mordserie nichts an der Haltung dieses Staats zu den Nazis verändert hat.
Jetzt ist es erst mal wichtig, gemeinsam gegen die staatliche Repression zu kämpfen. Alle die bei den Protesten festgenommen wurden oder im nachhinein Anzeigen bekommen, sollten sich so bald wie möglich bei der Roten Hilfe melden und vor allem keine Aussagen machen!