Laila – Portrait einer Partisanin

Filmvorführung
Laila – Portrait einer Partisanin
Dokumentarfilm BRD 2009, 60 min, Regie: Eric Esser
Diskussion mit Eric Esser und Heike Herzog (www.resistenza.de)
24. Februar 12
20 Uhr, Kulturladen Westend, Ligsalzstraße 44, (U-Bahnhaltestelle
Schwanthaler Höhe)
Eintritt 3,–/2,–
Der Film „Laila“ ist das Portrait der Partisanin Annita Malavasi, eine
von elf weiblichen Kommandantinnen italienischer Partisaneneinheiten in der
Region Emilia-Romagna. Im von Deutschen besetzten Italien wurden junge
Männer während des Zweiten Weltkriegs zum Militärdienst für die
Faschisten verpflichtet. Wer ohne Uniform angetroffen wurde, wurde als
Deserteur betrachtet, nur Frauen konnten sich relativ frei bewegen. Sie
waren ein bedeutender Teil der Partisan/innen-Bewegung und kämpften auch
mit der Waffe in der Hand. Annita Malavasi war über ein Jahr in den Bergen
und kämpfte gegen die deutschen Besatzer, während sie sich gleichzeitig
gegen die Männer der bäuerlichen Gesellschaft in den Bergdörfern
durchsetzen musste. Für sie – und viele andere Frauen – bedeutete die
Resistenza einen riesigen Einschnitt in ihrem Leben. So erzählt
„Laila“ zugleich die Geschichte einer Emanzipation vor und nach der
Befreiung.
Nach der Filmvorführung werden wir zusammen mit Eric Esser (Filmemacher,
Berlin) und Heike Herzog (Medienpädagogin, Nürnberg) die Bedeutung der
Frauen für den zivilen und bewaffneten Widerstand diskutieren. Dabei
möchten wir nicht zuletzt der Frage nachgehen, welche soziale und
historische Position den Partisaninnen in der öffentlichen Wahrnehmung und
Gesellschaft Italiens nach 1945
zugewiesen wurde.
Heike Herzog beschäftigt sich mit dem italienischen Widerstand gegen die
deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Sie arbeitet im Internetprojekt
www.resistenza.de, das in den 1990ern ausgehend von
der Erfahrung entstand, dass in Deutschland wenig über die Zeit der
deutschen Besetzung Italiens bekannt und veröffentlicht ist –
www.resistenza.de versucht diese Lücke zu schließen.