Film­: "The Weather Underground"

19. Oktober 2012, 20 Uhr
The Weather Underground
im Kulturladen Westend
Ligsalzstraße 44 (Rückgebäude)
Dokumentarfilm
USA 2002, 95 Min.
Regie: Sam Green, Bill Siegel
Original mit dt. Untertiteln
In Kooperation mit dem Laika-Verlag
In den sechziger und sieb­zi­ger Jahren war die Polari­sie­rung der
politischen Situa­tion in den USA akut mit dem Vietnam-Krieg und dem Kampf
um die Bürger­rechte verbunden. Angesichts der scheinbar wirkungslosen
Methoden des friedlichen Protests und Widerstands ­bildeten sich innerhalb
der Pro­testbewegung militante Grup­pen, unter anderem der »Weather
Underground«. Der Film beleuchtet Vorge­schichte und Aktivitäten des
»Weather Underground« und zeigt die vom FBI angewandten illegalen
Methoden in der Bekämpfung der Re­volte.
»The Weather Under­ground« wurde 2004 für den Oscar nominiert und ist
eines der wenigen filmischen Do­ku­mente zu der US-amerikanischen
Stadtguerilla.
In Kooperation mit dem Laika Verlag
Hier gibts den Film für Daheim zu sehen

 

Film­ver­an­stal­tun­g „Die Geige aus Cer­va­ro­lo“

Film­ver­an­stal­tun­g „Die Geige aus Cer­va­ro­lo“
Wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs, kurz bevor er selbst an die Front ge­schickt wird, legt Vir­gi­lio Ro­va­li, ein trotz sei­nes jun­gen Al­ters im Ap­pen­nin-​Ge­bir­ge bei Reg­gio Emi­lia be­reits be­kann­ter Gei­ger, sei­ner Mut­ter seine wert­vol­le Geige ans Herz. Er konn­te nicht ahnen, was we­ni­ge Jahre spä­ter das Schick­sal sei­ner Fa­mi­lie sein würde. Vir­gi­lio ist immer noch nicht nach Hause zu­rück­ge­kehrt, als am 20. März 1944 seine und viele an­de­re Fa­mi­li­en aus dem klei­nen Dorf Cer­va­ro­lo Opfer eines Mas­sa­kers wer­den, be­gan­gen von deut­scher Wehr­macht mit Un­ter­stüt­zung ita­lie­ni­scher Fa­schis­ten.
Der Film „Die Geige aus Cer­va­ro­lo“ (Nico Gui­det­ti/Matt­hi­as Durch­feld, Ita­li­en 2012) do­ku­men­tiert die Kriegs­ver­bre­cher-​Pro­zes­se von Ve­ro­na aus Per­spek­ti­ve der Über­le­ben­den und An­ge­hö­ri­gen der Opfer. Ihnen, die seit über 68 Jah­ren für Ge­rech­tig­keit kämp­fen, gibt der Film eine Stim­me. Wir wol­len die­ser Stim­me auch dort ein Gehör geben, wo die ver­ur­teil­ten NS-​Mör­der bis heute einen ru­hi­gen Le­bens­abend ge­nie­ßen kön­nen, ohne sich für ihre Taten ver­ant­wor­ten zu müs­sen. Die Fil­me­ma­cher wer­den bei den Vor­füh­run­gen in allen Städ­ten zur wei­te­ren Er­läu­te­rung der Hin­ter­grün­de und zur Dis­kus­si­on an­we­send sein.
28.​10. HAM­BURG
Me­tro­po­lis, Thea­ter­str. 10, 17 Uhr
29.​10. OS­NA­BRÜCK
Film­thea­ter Ha­se­tor, Ha­se­str. 71, 20 Uhr
31.​10. KIEL
Kom­mu­na­les Kino, Haß­str. 22, 20.​30 Uhr (in Ko­ope­ra­ti­on mit der Rosa Lu­xem­burg Stif­tung S-H)
19.​11. MÜN­CHEN
Ei­ne­Welt­Haus, Schwanthalerstr.​80, 19.​30 Uhr
20.​11. NÜRN­BERG
Film­haus, Kö­nig­stras­se 93, 19 Uhr
21.​11. BER­LIN
Mo­vie­men­to, Kott­bus­ser Damm 22, 19 Uhr (in Ko­ope­ra­ti­on mit der Rosa Lu­xem­burg Stif­tung)
 
Der Film wird gezeigt im Rahmen einer Kampagne gegen deutsche Nazi-Kriegsverbrecher:

Aufruf

Vo­gli­a­mo gius­ti­zia – per non di­men­ti­ca­re – mai piu fa­scis­mo!
Kein Ver­ge­ben, kein Ver­ges­sen, keine Ruhe für deut­sche Na­zi-​Kriegs­ver­bre­cher!
So­for­ti­ge und um­fas­sen­de Ent­schä­di­gung aller NS-​Op­fer!


Ur­tei­le gegen sie­ben deut­sche Kriegs­ver­bre­cher in Ve­ro­na
 
Im Juli 2011 wur­den am Ende eines über ein­ein­halb­jäh­ri­gen Ver­fah­rens vor dem Mi­li­tär­ge­richt in der nord­ita­lie­ni­schen Stadt Ve­ro­na sie­ben ehe­ma­li­ge deut­sche Wehr­machts­sol­da­ten wegen ihrer nach­ge­wie­se­nen Be­tei­li­gung an meh­re­ren Mas­sa­k­ern an der ita­lie­ni­schen Zi­vil­be­völ­ke­rung wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs zu le­bens­lan­gen Haft­stra­fen und Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen ver­ur­teilt. Al­le­samt waren sie An­ge­hö­ri­ge der Di­vi­si­on „Her­mann Gö­ring“, einer „Eli­te­ein­heit“ der Wehr­macht, die sich durch ideo­lo­gi­sche Über­zeu­gung und Frei­wil­lig­keit aus­zeich­ne­te. 67 Jahre nach den Gräu­el­ta­ten in der Tos­ka­na und der Emi­lia Ro­ma­gna, bei denen min­des­tens 390 Men­schen jed­we­den Al­ters er­mor­det wur­den, war für die Über­le­ben­den und die An­ge­hö­ri­gen der Opfer nach jahr­zehn­te­lan­gem Kampf um of­fi­zi­el­le An­er­ken­nung zu­min­dest auf dem Pa­pier ein klei­nes Stück Ge­rech­tig­keit her­ge­stellt: Erst­mals wur­den zu­min­dest ei­ni­ge der als Pla­ner und Kom­man­dan­ten haupt­ver­ant­wort­li­chen Täter nach lan­gen Jah­ren des Schwei­gens auch durch staat­li­che Be­hör­den als sol­che beim Namen ge­nannt: Hans Georg Karl Wink­ler, Fritz Ol­berg (†), Wil­helm Karl Stark, Fer­di­nand Os­ter­haus, Hel­mut Oden­wald, Al­fred Lüh­mann und Erich Ko­ep­pe haben sich als Sol­da­ten Na­zi­deutsch­lands des ge­mein­schaft­lich be­gan­ge­nen, mehr­fa­chen, schwe­ren Mor­des schul­dig ge­macht. Drei wei­te­re An­ge­klag­te waren be­reits vor dem Ur­teils­spruch ver­stor­ben, zwei wur­den frei­ge­spro­chen. Sechs der ver­ur­teil­ten Kriegs­ver­bre­cher ver­brin­gen noch heute un­be­hel­ligt ihren Le­bens­abend in Deutsch­land.
Kei­ner der An­ge­klag­ten war in Ve­ro­na vor Ge­richt er­schie­nen, sie wur­den le­dig­lich durch Pflicht­ver­tei­di­ger ver­tre­ten.1 Für eins­ti­ge Na­zi-​Tä­ter, die laut Pro­zess­ak­ten bis zum heu­ti­gen Tage auch sonst kei­ner­lei Reue für ihr Han­deln emp­fin­den, aus gutem Grund: Hät­ten sie sich beim Ur­teils­spruch auf ita­lie­ni­schem Staats­ge­biet auf­ge­hal­ten, wären sie Ge­fahr ge­lau­fen, um­ge­hend ihre Stra­fe an­tre­ten zu müs­sen.
Die BRD hin­ge­gen hält ihre schüt­zen­de Hand über NS-​Kriegs­ver­bre­cher: Weder müs­sen sie eine Aus­lie­fe­rung, noch eine Ver­hand­lung der Kriegs­ver­bre­chen vor deut­schen Ge­rich­ten oder gar die Voll­stre­ckung des ita­lie­ni­schen Ur­teils in Deutsch­land fürch­ten. Die Ur­tei­le von Ve­ro­na mögen sym­bo­li­sche Aus­strah­lungs­kraft haben. Ent­schä­di­gun­gen für die Über­le­ben­den und An­ge­hö­ri­gen, die ihr Leben lang unter den Trau­ma­ti­sie­run­gen und ma­te­ri­el­len Fol­gen der Mas­sa­ker lei­den muss­ten, wer­den aber ge­nau­so un­er­füll­te For­de­run­gen blei­ben, wie die späte Kon­fron­ta­ti­on und In-​Ver­ant­wor­tung­nah­me der Na­zi-​Tä­ter. Fünf von ihnen sind der­weil von ihren si­che­ren Al­ters­sit­zen in Deutsch­land aus in Be­ru­fung gegen die Ur­tei­le ge­gan­gen. Die Neu­ver­hand­lun­gen in Zwei­ter In­stanz wer­den im Ok­to­ber die­ses Jah­res in Rom statt­fin­den.
Die Mas­sa­ker
Mit der sich spä­tes­tens seit 1943 ab­zeich­nen­den mi­li­tä­ri­schen Nie­der­la­ge Na­zi-​Deutsch­lands und sei­ner Ver­bün­de­ten im Zwei­ten Welt­krieg und der Lan­dung der Streit­kräf­te der An­ti-​Hit­ler-​Ko­ali­ti­on auf Si­zi­li­en im Juli be­fan­den sich die Wehr­machts­ver­bän­de und die Trup­pen des fa­schis­ti­schen Ita­li­ens auf dem per­ma­nen­ten Rück­zug durch Ita­li­en, unter ihnen die zuvor in Nord­afri­ka ein­ge­setz­te eli­tä­re und durch be­son­de­re Bru­ta­li­tät ge­kenn­zeich­ne­te Pan­zer-​Auf­klä­rungs­ab­tei­lung bzw. Fall­schirm-​Pan­zer-​Di­vi­si­on „Her­mann Gö­ring“. Auf dem Rück­zug durch Ita­li­en be­gin­gen die deut­schen Trup­pen zahl­rei­che Mas­sa­ker an der Zi­vil­be­völ­ke­rung und an­de­re Kriegs­ver­bre­chen, vie­ler­orts hin­ter­lie­ßen sie nicht viel mehr als „ver­brann­te Erde“2. Vor allem die Zi­vil­be­völ­ke­rung hatte hier­für mit un­zäh­li­gen Toten zu be­zah­len.
Im Früh­jahr 1944, nach der Ab­set­zung Mus­so­li­nis und der Ka­pi­tu­la­ti­on der ita­lie­ni­schen Streit­kräf­te, hiel­ten Wehr­macht und SS den Nor­den Ita­li­ens be­setzt, un­ter­stützt von den sich re­or­ga­ni­sie­ren­den Ein­hei­ten der neu aus­ge­ru­fe­nen fa­schis­ti­schen Teil-​Re­pu­blik von Salò. Dabei gin­gen sie mit aller Härte gegen den be­son­ders in die­ser Re­gi­on zu­neh­men­den Wi­der­stand an­ti­fa­schis­ti­scher Par­ti­san_in­nen vor und ver­folg­ten die Stra­te­gie, ganze Land­stri­che men­schen­leer zu ma­chen. Die den Pro­zes­sen von Ve­ro­na zu Grun­de lie­gen­den Mas­sa­ker von Mon­chio (Mo­de­na), Su­sa­no (Mo­de­na), Cost­ri­gna­no (Mo­de­na), Cer­va­ro­lo (Reg­gio-​Emi­lia), Ci­va­go (Reg­gio-​Emi­lia), Monte Mo­rel­lo (Flo­renz), Monte Fal­te­ro­na (Arez­zo) und Mommio (Mas­sa-​Car­ra­ra) fan­den im Rah­men die­ser mör­de­ri­schen Logik na­tio­nal­so­zia­lis­ti­scher Kriegs­füh­rung statt. An ihnen waren die Sol­da­ten der Fall­schirm-​Pan­zer-​Di­vi­si­on „Her­mann Gö­ring“ füh­rend nebst tau­sen­den wei­te­rer deut­scher Sol­da­ten und ita­lie­nisch-​fa­schis­ti­scher Hel­fer zwi­schen dem 18. März und dem 5. Mai 1944 be­tei­ligt.
Le­gi­ti­miert wur­den die Gräu­el­ta­ten mit der als „Ban­den­be­kämp­fung“ be­zeich­ne­ten Nie­der­schla­gung des Wi­der­stan­des von Par­ti­san_in­nen, die durch die Be­völ­ke­rung ma­te­ri­el­le und lo­gis­ti­sche Un­ter­stüt­zung er­hal­ten wür­den. Da sich die Par­ti­san_in­nen wie­der­um au­ßer­halb der Dör­fer ver­steck­ten, waren die Haupt­leid­tra­gen­den der Mas­sa­ker Kin­der, Frau­en, kran­ke und äl­te­re Men­schen. Die Täter nah­men teils mit Freu­de an Mas­sen­er­schie­ßun­gen, Ar­til­le­rie­be­schuss, Brand­schat­zun­gen, Men­schen­jag­den, Ver­ge­wal­ti­gun­gen, Plün­de­run­gen und De­por­ta­tio­nen teil. Ganze Dör­fer, wie Mon­chio am 18. März, wur­den dem Erd­bo­den gleich ge­macht. Die Freu­de am Töten zeigt sich ex­em­pla­risch an do­ku­men­tier­ten Ge­walt­ex­zes­sen im Dorf Val­luc­cio­le, bei denen Säug­lin­ge von Wehr­machts­sol­da­ten zum so­ge­nann­ten „Ton­tau­ben­schie­ßen“ in die Luft ge­wor­fen wur­den.3
Erst mit der voll­stän­di­gen Be­frei­ung Ita­li­ens durch die al­li­ier­ten Trup­pen Ende April 1944 en­de­ten hier die Ter­ror­maß­nah­men der deut­schen Ver­bän­de in Ita­li­en. Die Di­vi­si­on „Her­mann Gö­ring“ wurde als einer der letz­ten deut­schen Trup­pen­ver­bän­de im Juli aus Ita­li­en ab­ge­zo­gen und setz­te ihr mör­de­ri­sches Werk da­nach bis zur end­gül­ti­gen Ka­pi­tu­la­ti­on Na­zi­deutsch­lands im Mai 1945 an der Ost­front fort.
Al­lein die Opfer unter der ita­lie­ni­schen Zi­vil­be­völ­ke­rung, für die die Di­vi­si­on „Her­mann Gö­ring“ ver­ant­wort­lich ge­we­sen ist, wer­den auf 1500 Men­schen ge­schätzt.
Staat­lich ga­ran­tier­te Al­ters­ru­he für deut­sche Mas­sen­mör­der
Die sechs noch le­ben­den NS-​Tä­ter Wink­ler, Ol­berg, Stark, Os­ter­haus, Oden­wald, Lüh­mann und Ko­ep­pe müs­sen sich trotz ihrer Ver­ur­tei­lung keine Sor­gen ma­chen, ihre Haft­stra­fen an­tre­ten und ma­te­ri­el­le Ent­schä­di­gun­gen für ihre Ver­bre­chen zah­len zu müs­sen – und das, ob­wohl die per­sön­li­che Be­tei­li­gung an den Mas­sa­k­ern in Nord­ita­li­en, ihre Pla­nung und Durch­füh­rung sowie nicht zu­letzt ihre Zu­ge­hö­rig­keit zur Di­vi­si­on „Her­mann Gö­ring“ bes­tens do­ku­men­tiert ist. Die ita­lie­ni­sche Staats­an­walt­schaft erhob, nach Jahr­zehn­ten der Un­tä­tig­keit, An­kla­ge, und das Mi­li­tär­ge­richt in Ve­ro­na ver­ur­teil­te die ehe­ma­li­gen deut­schen Wehr­macht­sol­da­ten. Doch wenn­gleich nach Eu­ro­pa­recht die Ver­ur­teil­ten ei­gent­lich nach Ita­li­en aus­ge­lie­fert wer­den müss­ten, wei­gert sich die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, dies ohne deren Zu­stim­mung zu tun. Diese Re­ge­lung wurde in der jun­gen Nach­kriegs-​BRD von eins­ti­gen NS­DAP-​Par­tei­gän­gern und NS-​Mör­dern er­folg­reich in­stal­liert, die ihre Kar­rie­ren häu­fig in Bü­ro­kra­tie, Jus­tiz und Po­li­tik nach 1945 un­ge­bro­chen fort­set­zen konn­ten. Nicht ohne Grund war das das erste ei­gen­stän­dig ver­ab­schie­de­te Ge­setz der „Bon­ner Re­pu­blik“ – das so­ge­nann­te 147er – ein Am­nes­tie-​Ge­setz.
Einer denk­ba­ren Auf­nah­me ei­ge­ner Pro­zes­se gegen die ver­ur­teil­ten Kriegs­ver­bre­cher auf deut­schem Staats­ge­biet ver­wei­gert die hie­si­ge Jus­tiz ihre Zu­stim­mung. Der Vor­wand: Ein an­geb­li­cher Man­gel an Be­wei­sen. Und ein An­trag der ita­lie­ni­schen Staats­an­walt­schaft auf eine theo­re­tisch mög­li­che Voll­stre­ckung der Ur­tei­le in Deutsch­land wird gar nicht erst be­ant­wor­tet − er gilt als un­be­kannt ver­schol­len.4
Ein sol­cher Un­wil­le der BRD, ihre wohl­be­her­berg­ten NS-​Tä­ter aus­zu­lie­fern, hat eine bis auf ihre Grün­dung zu­rück­ge­hen­de Tra­di­ti­on und re­sul­tiert neben der un­mit­tel­ba­ren Ab­si­che­rung gegen NS-​Re­pa­ra­ti­ons­leis­tun­gen auch aus dem macht­po­li­ti­schen In­ter­es­se des deut­schen Staa­tes, seine au­ßen­po­li­ti­schen Hand­lungs­spiel­räu­me zu ver­grö­ßern. Er mag of­fen­kun­dig im Wi­der­spruch zu der of­fi­zi­el­len Pro­pa­gan­da von der „Ge­läu­ter­ten Na­ti­on“ ste­hen, die für sich be­an­sprucht, ihre na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ver­gan­gen­heit auf­ge­ar­bei­tet zu haben. Die Nach­kriegs-​BRD und das heu­ti­ge Deutsch­land haben je­doch im Kern die glei­che Mo­ti­va­ti­on.
Wäh­rend es in den Nach­kriegs­jah­ren in der jun­gen Re­pu­blik Ita­li­en – trotz des um­strit­te­nen Pakts zwi­schen der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei und den Christ­de­mo­kra­ten – zu­nächst An­stren­gun­gen gab, deut­sche Kriegs­ver­bre­chen auf­zu­klä­ren und die Täter zur Re­chen­schaft zu zie­hen, kamen diese Be­mü­hun­gen schnell zu ihrem Ende, als im Zuge ihres NA­TO-​Bei­tritts 1955 die Wie­der­be­waff­nung der BRD als west­li­cher Front­staat im Kal­ten Krieg mit dem re­al­so­zia­lis­ti­schen Ost­block be­schlos­sen wurde. Die Bun­des­re­pu­blik war nun nicht mehr in ers­ter Linie der ge­äch­te­te Na­zi-​Nach­fol­ge­staat, son­dern wich­ti­ger Bünd­nis­part­ner der West­mäch­te in der neuen welt­po­li­ti­schen Block­kon­fron­ta­ti­on. Aus­lie­fe­rungs­for­de­run­gen von deut­schen Kriegs­ver­bre­chern hät­ten in­ner­halb der noch jun­gen Bünd­nis­kon­stel­la­ti­on für Un­stim­mig­kei­ten ge­sorgt. Nicht zu­letzt der Auf­bau der Bun­des­wehr wäre ohne per­so­nel­le Kon­ti­nui­tä­ten aus dem NS-​Mi­li­tärap­pa­rat nicht denk­bar ge­we­sen. Die Ent­tar­nung und An­kla­ge von Kriegs­ver­bre­chern hätte das Pro­jekt der Re­mi­li­ta­ri­sie­rung ernst­haft ge­fähr­den kön­nen und dem öf­fent­li­chen Wi­der­spruch Auf­trieb ge­ge­ben, der sich in den 1950er Jah­ren als Be­we­gung gegen die Wie­der­be­waff­nung for­mier­te, an der sich weite Teile der west­deut­schen Lin­ken be­tei­lig­ten.
Der da­ma­li­ge ita­lie­ni­sche Au­ßen­mi­nis­ter Gae­ta­no Mar­ti­no sprach sich 1956 des­halb gegen Aus­lie­fe­rungs­for­de­run­gen aus − zur Wah­rung des Bünd­nis­frie­dens. Und so ver­schwan­den in den 1950ern ins­ge­samt 695 Akten mit In­for­ma­tio­nen zu deut­schen Kriegs­ver­bre­chen im „Schrank der Schan­de“ der ita­lie­ni­schen Ge­ne­ral­mi­li­tär­staats­an­walt­schaft, die erst 1994 wie­der­ent­deckt wur­den und das 40jäh­ri­ge Schwei­gen und Ver­schlep­pen der NS-​Kriegs­ver­bre­chen durch die ita­lie­ni­schen Be­hör­den, das im deut­schen In­ter­es­se ge­schah, be­en­de­ten. Die Akten waren die Grund­la­ge der Pro­zes­se von Ve­ro­na.
Doch auch heute, trotz der Ver­ur­tei­lung durch die Jus­tiz eines ver­bün­de­ten Staa­tes, trotz der pro­kla­mier­ten „Läu­te­rung“ und der längst ab­ge­schlos­se­nen und eta­blier­ten, also kei­nes­falls mehr ge­fähr­de­ten Wie­der­be­waff­nung der auf das Par­kett der po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Groß­mäch­te zu­rück­ge­kehr­ten BRD, blei­ben die we­ni­gen noch le­ben­den Täter un­an­ge­tas­tet. Denn auch die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land als recht­li­che Nach­fol­ge­rin des NS-​Ter­ror­staats saß be­reits mehr­fach als zi­vil­recht­lich haf­ten­der Ge­samt­schuld­ner wegen Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen für Kriegs­ver­bre­chen auf der An­kla­ge­bank. Erst­ma­lig ging die­sen Schritt im Mai 2000 das höchs­te grie­chi­sche Ge­richt, der Areo­pag, das die BRD wegen eines Mas­sa­kers der SS in Dist­o­mo zu be­trächt­li­chen Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen ver­ur­teil­te.
Sol­che Ur­tei­le be­inhal­te­ten die theo­re­ti­sche Mög­lich­keit, im Falle des Aus­blei­bens frei­wil­li­ger Zah­lun­gen, deut­sches Staats­ver­mö­gen auf ita­lie­ni­schem und grie­chi­schen Staats­ge­biet ent­eig­nen zu kön­nen. Wohl­wis­send, dass die Eta­blie­rung einer sol­chen Pra­xis die no­to­ri­sche Wei­ge­rung der BRD, ihrer Ver­ant­wor­tung nach­zu­kom­men, un­ter­gra­ben und eine Welle von wei­te­ren Ent­schä­di­gungs­for­de­run­gen zur Folge haben würde, setz­te die BRD die Re­gie­run­gen Ita­li­ens und Grie­chen­lands unter mas­si­ven di­plo­ma­ti­schen Druck. Dar­über hin­aus reich­te sie vor dem In­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hof in Den Haag, unter Be­ru­fung auf ihre da­durch an­ge­tas­te­te „Staa­ten­im­mu­ni­tät“, Klage gegen die Recht­mä­ßig­keit der Ur­tei­le ein – und bekam An­fang die­ses Jah­res Recht.5
Denn ein zi­vil­recht­li­cher An­spruch auf Ent­schä­di­gun­gen ge­gen­über krieg­füh­ren­den Staa­ten für Kriegs­ver­bre­chen hätte fa­ta­le Fol­gen – nicht nur für Deutsch­land: Es würde ein Prä­ze­denz­fall ge­schaf­fen, der prin­zi­pi­ell den zi­vi­len Op­fern aller Krie­ge – ver­gan­ge­ner wie zu­künf­ti­ger – das Recht auf Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen zu­sprä­che.
Deutsch­land führt seit dem Ko­so­vo-​Ein­satz – aus­ge­rech­net be­grün­det mit der Lehre, die man aus Ausch­witz ge­zo­gen haben will – wie­der An­griffs­krie­ge und ist fol­ge­rich­tig in Kriegs­ver­bre­chen ver­wi­ckelt, wie jüngst das Bei­spiel Kun­duz ge­zeigt hat. Die Kos­ten sol­cher Krie­ge, die die öko­no­mi­sche und po­li­ti­sche Vor­macht­stel­lung in der sich zu­spit­zen­den glo­ba­len Stand­ort­kon­kur­renz ab­si­chern sol­len, wür­den durch ent­spre­chen­de Ent­schä­di­gungs­an­sprü­che dro­hen, in die Höhe zu schnel­len. Eine Sorge, die die BRD mit allen an­de­ren nach geo­stra­te­gi­scher Macht stre­ben­den krieg­füh­ren­den Staa­ten teilt.
Die Ent­schä­di­gungs­for­de­run­gen ge­fähr­den die He­ge­mo­nie der BRD auch in einem wei­te­ren Punkt: Of­fe­ne Rech­nun­gen bei Op­fern des NS-​Ter­rors in Grie­chen­land und Ita­li­en pas­sen nicht zu einer Po­li­tik, die in Zei­ten sich über­schla­gen­der ka­pi­ta­lis­ti­scher Kri­sen alles daran setzt, die Be­völ­ke­run­gen der­sel­ben Staa­ten für die Fol­gen des öko­no­mi­schen Kol­laps be­zah­len zu las­sen und sich den deut­schen In­ter­es­sen zu un­ter­wer­fen.
So­li­da­ri­tät mit den Op­fern Na­zi­deutsch­lands heißt den Tä­tern auf die Pelle rü­cken
Dass Na­zi-​Tä­ter seit Jahr­zehn­ten un­ge­stört in un­se­rer Nach­bar­schaft leben, ist in Deutsch­land lei­der keine neue Er­kennt­nis – des­halb ist sie frei­lich nicht we­ni­ger un­er­träg­lich. Viel­mehr ist diese Rea­li­tät eine Auf­for­de­rung an alle, die es als An­ge­hö­ri­ge der nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen im Land der Täter/innen mit der his­to­ri­schen Ver­ant­wor­tung ernst mei­nen, an­ti­fa­schis­tisch kon­se­quent dort, wo es noch mög­lich ist, be­kann­te NS-​Mör­der auch in ihrem di­rek­ten so­zia­len und fa­mi­liä­ren Um­feld nicht als un­be­schol­te­ne Bür­ger in die Ge­schich­te ein­ge­hen zu las­sen, son­dern sie als die wil­li­gen Voll­stre­cker des deut­schen Mas­sen­mor­des in Eu­ro­pa zu be­nen­nen, zu denen sie vor bald 70 Jah­ren wur­den, und damit zu­min­dest punk­tu­ell Ge­rech­tig­keit für die Mil­lio­nen Opfer des Na­zi-​Ter­rors her­zu­stel­len. Zu viele der NS-​Tä­ter und ihrer Hel­fer/innen konn­ten in Ruhe ihr bio­lo­gi­sches Ende an­tre­ten, ohne je­mals Kon­se­quen­zen für ihr Han­deln über­nom­men haben zu müs­sen. Doch dort, wo wir schwarz auf weiß die Namen von deut­schen Kriegs­ver­bre­chern ein­se­hen kön­nen, ist ei­ni­ge letz­te Male am kon­kre­ten Bei­spiel zu be­nen­nen, wer auf­rich­tig im Sinne der Mensch­lich­keit und wer ver­bre­che­risch ge­han­delt hat. Diese Un­ter­schei­dung er­ach­ten wir als die not­wen­di­ge Be­din­gung der Mög­lich­keit eines ega­li­tä­ren, so­li­da­ri­schen und frei­en Zu­sam­men­le­bens aller Men­schen.
Die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land hat, wel­ches Lip­pen­be­kennt­nis sie zu un­ter­schied­li­chen Zeit­punk­ten auch ab­ge­ge­ben haben mag, nie­mals glaub­haft Ver­ant­wor­tung für die Na­zi-​Ver­bre­chen über­nom­men und ein In­ter­es­se an Ge­rech­tig­keit fü deren Opfer ge­habt. Sie hat statt­des­sen seit jeher den ei­ge­nen öko­no­mi­schen und po­li­ti­schen Nut­zen zum Maß­stab des am­bi­va­len­ten Ver­hält­nis­ses zu die­ser Ver­gan­gen­heit ge­macht. In einem sol­chen Land, in dem bis heute Men­schen im Namen der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ideo­lo­gie er­mor­det wer­den, in dem Na­tio­na­lis­mus, Ras­sis­mus, An­ti­se­mi­tis­mus und Krieg ge­sell­schaft­lich breit ver­an­kert und zudem fest in­te­grier­ter Be­stand­teil herr­schen­der ka­pi­ta­lis­ti­scher Stand­ort­po­li­tik sind, liegt es an denen, die nicht ver­ges­sen und ver­ge­ben wol­len, die Ge­schichts­schrei­bung der Täter/innen zu re­vi­die­ren.
Wir wer­den die Na­zi-​Kriegs­ver­bre­cher, An­ge­hö­ri­ge der Di­vi­si­on „Her­mann Gö­ring“, Hans Georg Karl Wink­ler aus Nürn­berg (Leut­nant und Kom­man­dant der 4. Kom­pa­nie, maß­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich für Mas­sa­ker am Monte Fal­te­ro­na und in Mommio), Wil­helm Karl Stark aus Un­ter­föh­ring bei Mün­chen (Feld­we­bel und Kom­man­dant der 3. Kom­pa­nie, maß­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich für Mas­sa­ker in Cer­va­ro­lo, Mommio und Monte Fal­te­ro­na), Fer­di­nand Os­ter­haus aus Os­na­brück (Leut­nant und Kom­man­dant der 5. Kom­pa­nie, maß­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich für Mas­sa­ker in Mon­chio, Su­sa­no, Cost­ri­gna­no und Mommio), Hel­mut Oden­wald aus Ber­lin (Haupt­mann und Kom­man­dant der 5. Kom­pa­nie, maß­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich für Mas­sa­ker in Mon­chio, Su­sa­no, Cost­ri­gna­no, Monte Mo­rel­lo und Monte Fal­te­ro­na), Al­fred Lüh­mann aus Bargstedt bei Stade (Ge­frei­ter der 4. Kom­pa­nie, maß­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich für Mas­sa­ker in Mon­chio, Su­sa­no, Cost­ri­gna­no und Monte Fal­te­ro­na) und Erich Ko­ep­pe aus Laboe bei Kiel (Ober­leut­nant, maß­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich für Mas­sa­ker in Mon­chio, Su­sa­no und Cost­ri­gna­no)
in ihrer un­ver­dien­ten Al­ters­ru­he stö­ren und sie nicht un­kon­fron­tiert mit ihrer mör­de­ri­schen Ver­gan­gen­heit das Zeit­li­che seg­nen las­sen. We­nigs­tens dort, wo es uns mög­lich ist, wer­den wir den deut­schen Schluss­strich der Läu­te­rung unter die mör­de­ri­sche NS-​Ge­schich­te, mit der nie nach­hal­tig ge­bro­chen wurde, durch­kreu­zen.
[a²] Ham­burg | AG Reg­gio Emi­lia Ber­lin | Au­to­no­me An­ti­fa-​Ko­or­di­na­ti­on Kiel | Avan­ti – Pro­jekt un­dog­ma­ti­sche Linke (Ber­lin) | Ge­schichts­werk­statt Re­gio­na­le Tä­ter­for­schung Os­na­brück | In­fo­la­den Os­na­brück

40. Jahrestag des “Radikalenerlasses”: Was sagen uns die Berufsverbote heute?

Mittwoch, 17.10.2012, 19.00 Uhr:

Einladung zur öffentlichen Diskussionsveranstaltung mit Hans E. Schmitt-Lermann der als Rechtsanwalt zahlreiche der vom Berufsverbot betroffenen und bedrohten Kolleginnen und Kollegen gerichtlich vertrat sowie mit Hans-Georg Frieser und Sylvia Schilbach als ehemals vom Berufsverbot Betroffene.

Ort: Eine-Welt-Haus, Raum 211/212. Eintritt gegen Spende.

Veranstalter: DKP München, angeregt vom Betriebsaktiv der DKP

Flyer zur Veranstaltung zum 40. Jahrestag des „Radikalenerlasses“
Wer war davon betroffen? Was wurde von den Herrschenden damit bezweckt? Ging deren Rechnung auf? Lehren für die heutige Praxis?

Aufruf zur Begleitung des Gerichtsprozesses von Deniz K.


 
 
 
 
Nach sechs Monaten Untersuchungshaft beginnt am 23. Oktober der Prozess gegen unseren Genossen Deniz vor dem Landgericht Nürnberg. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft wirft Deniz vor auf einer Demonstration am 31. März diesen Jahres, während einer Auseinandersetzung mit einem Fahnenstab in Richtung von fünf gepanzerten Polizisten geschlagen zu haben und konstruiert daraus in ihrer Anklage den Vorwurf des fünffachen versuchten Totschlags.
Für uns steht fest, dass Deniz nicht allein für das was er getan haben soll vor Gericht steht, sondern für das was er vertritt. Er steht als organisierter Antifaschist und Kommunist vor Gericht.
Mittels Polizei, Geheimdiensten, Gerichten und Knästen versucht die herrschende Klasse uns einzuschüchtern und unser politisches Engagement zu verhindern. Durch konstruierte Anklagen und erfundene und im Nachhinein veränderte Aussagen versucht versucht man unsere Organisationen zu zerschlagen und unsere GenossInnen hinter Gitter zu bringen.
Setzen wir dieser Klassenjustiz unsere grenzenlose Solidarität entgegen. Schaffen wir eine breite Öffentlichkeit für Deniz Prozess und decken wir die Lügen und Konstrukte von Staatsanwaltschaft und Polizei auf. Zeigen wir Deniz unsere Solidarität, bis er wieder Frei ist und weiter in unseren Reihen kämpfen kann!
Kommt am 23. Oktober um 08:30 Uhr zur Kundgebung vor dem Landgericht Nürnberg!
Deniz Prozess wird voraussichtlich am 24.10 und am 6. und 7.11. weitergeführt.
Solidarität zeigen, Klassenjustiz zerschlagen!
Freiheit für Deniz und alle politischen Gefangenen!

"Graue Wölfe heulen weiter" Vortrag und Diskussion

„GRAUE WÖLFE HEULEN WEITER“14. November, 19 Uhr Oettingenstr. 67
Raum B001
Flyer: „Graue Wölfe heulen weiter“
In der Türkei haben die faschistischen Grauen Wölfe seit den 60er Jahren viele Linke und Gewerkschafter ermordet. Heute stellen sie die drittstärkste Fraktion im türkischen Parlament und haben damit eine Schlüsselrolle bei der Ausarbeitung einer neuen Verfassung.
In der BRD wurden die Grauen Wölfe seit den 60er Jahren vom Bundesnachrichtendienst und Unionspolitikern als Gegengewicht gegen fortschrittliche türkische Organisationen unter der Arbeitsmigration gefördert. Auch hier gab es mehrere Tote bei ihren Überfällen. Heute unterwandern die türkischen Faschisten als “Wölfe im Schafspelz” deutsche Parteien und Migrationsbeiräte, während jugendliche Anhänger im Internet Mordhetze gegen Kurden, Juden und Armenier verbreiten.
In unserer Veranstaltung wollen wir die historische Entwicklung der Grauen Wölfe und anderer türkischer Nationalisten zeigen und einen Blick auf aktuelle Aktivitäten türkischer Nationalisten und Faschisten in Bayern werfen. Im Anschluss an den Vortrag wird es Gelegenheit zur Diskussion geben. Vortrag und Diskussion mit Dr. Nikolaus Brauns** Dr. Nikolaus Brauns ist Historiker, Journalist und Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Naher Osten und Geschichte der Arbeiterbewegung. In der Tageszeitung junge Welt schreibt er regelmäßig zur politischen Entwicklung in der Türkei/Kurdistan. Seit 2007 ist er zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter der innenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke.
Info: www.nikolaus-brauns.de
Eine Veranstaltung der YXK München
(Verband der Studierenden aus Kurdistan)
www.facebook.com/yxk.munchen

Protest gegen Naziinfostände

Letzten Samstag provozierte die NPD Tarnorganisation „BIA“ wieder in der ganzen Stadt mit Infoständen. Ziel waren dabei wie so oft Orte in denen sie „Linke“ oder „Ausländer“ vermuteten. Ein breites Bündnis mobilisierte zu den Protesten, es gab Blockadeversuche, aber am Ende hat die Polizei die Infostände der Faschisten durchgesetzt. Unten nur ein paar Impressionen von den Protesten, Nazis und Cops haben wir dieses Mal weggelassen, Eure Geschmacksnerven werden mit der Wiesn und dem Nationalfeiertag sicherlich schon genug belastet.

Keine Rendite mit der Miete – Holen wir uns die Stadt zurück!

Die Wohnungsmieten in München sind die teuersten in ganz Deutschland – und steigen unaufhaltsam weiter. Durchschnittlich über 13 Euro Miete pro Quadratmeter sind für immer weniger Menschen erschwinglich. „Keine Rendite mit der Miete – Holen wir uns die Stadt zurück!“ weiterlesen

Nazis morden, der Staat lädt nach… – Demo zum NSU Prozess

ANTIFASCHISTISCHE DEMONSTRATION AM SAMSTAG 13 APRIL (MÜNCHEN, STACHUS).
ANLÄSSLICH DES NSU-PROZESSES AM SAMSTAG VOR PROZESSBEGINN IN MÜNCHEN – KEIN VERGEBEN, KEIN VERGESSEN!
Am 17 April beginnt in München der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier weitere Neonazis wegen der Verbrechen der Nazi-Zelle NSU. Dreizehn Jahre konnte diese rassistische Mörderbande ungehindert durch Deutschland ziehen, zehn Menschen erschießen und weitere durch Bombenanschläge verletzen – aus Hass, weil die Opfer (bis auf eine Polizistin) nicht deutsch, sondern türkischer, kurdischer, griechischer Herkunft waren. Die beispiellose Mordserie war möglich, weil Teile von Polizei und Geheimdienst die Nazi-MörderInnen direkt unterstützten oder bewusst wegschauten! Mit einer Demonstration am Samstag vor Beginn des NSU-Prozesses wollen wir der Ermordeten gedenken und die Verantwortung des Staates für den Nazi-Terror aufzeigen. Wir rufen auf zum Aufbau wirksamer Gegenwehr gegen faschistische Gewalt und rassistische Angriffe – Mit allen Mitteln, die notwendig sind! „Nazis morden, der Staat lädt nach… – Demo zum NSU Prozess“ weiterlesen

Strafverfolgung von Antifaschisten_innen

Gegen mehrere Leute, die sich an Protesten gegen einen Nazi-Aufmarsch am 21. Januar 2012 beteiligt haben, laufen derzeit polizeiliche Ermittlungen wegen „erheblicher Störung der Versammlung“ und erhielten „als Beschuldigte“ Vorladungen zur  Vernehmung bei der Polizei. Gegen mehrere Antifaschisten_innen wurde inzwischen Strafbefehl in Höhe einer Geldstrafe von 3600,- Euro verhängt. Wegen angeblichem                  „Widerstand“ durch „Unterhaken“ mit anderen Demonstranten beim  Freiräumen der Sonnenstraße durch die Polizei…. „Strafverfolgung von Antifaschisten_innen“ weiterlesen

Antimilitaristische Demonstration Stuttgart – Zugfahrt aus München

Auf nach Stuttgart!


Am 20. Oktober um 14Uhr findet eine antimilitaristische Demonstration in
Stuttgart gegen Krieg und speziell gegen Bundeswehrauftritte in
Bildungseinrichtungen statt. Überall nimmt die militarisierung zu, die
Bundeswehr sucht nach neuem Kanonenfutter um ihre Kriege zu führen. Es
ist wichtig und richtig lokal gegen die Bundeswehr vorzugehen, aber das
reicht nicht! Wir müssen den Widerstand auch bundesweit sichtbar
machen. Deshalb rufen wir alle AntimilitaristInnen auf am 20. Oktober
von München mit nach Stuttgart zu fahren.
Zugtreffpunkt: 9:15 Uhr bei der großen Anzeigetafel München HBF

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Aufruf:

Der Militarisierung des Inneren entschlossen entgegentreten!

Seit Beginn dieses Jahrhunderts ist Krieg zur Durchsetzung wirtschaftlicher und politischer Ziele wieder auf der Tagesordnung. Nach Jahrzehnten, in denen die BRD sich nur finanziell und durch Waffenlieferungen an bewaffneten Konflikten beteiligt hat, führt Deutschland seit über zehn Jahren ununterbrochen Krieg und ist an der Besetzung mehrerer Länder beteiligt. Immer offener werden die Interessen der deutschen Wirtschaft militärisch durchgesetzt. „Antimilitaristische Demonstration Stuttgart – Zugfahrt aus München“ weiterlesen