Gramsci-Tage

Wichtig: Wer am Seminar teilnehmen will sollte sich möglichst bald anmelden, da nur noch wenige Plätze frei sind.
Gramsci-Tage in München: Vom Alltagsverstand zum Widerstand – Krise, Alltagsverstand, Klassenbewusstsein und Hegemonie bei Antonio Gramsci
FREITAG, 30. Nov., 19 Uhr, Veranstaltung im EWH, Raum 211:
„Vom Alltagsverstand zum Widerstand – Krise, Alltagsverstand, Klassenbewusstsein und Hegemonie bei Antonio Gramsci“
SAMSTAG, 1. Dez., 10 – 16 Uhr, Seminar im KommTreff, Holzapfelstr. 3, 80339 München
Anmeldung zum Seminar erwünscht bei Leo Mayer dkp.munich.LM@t-online.de
(Anmeldung ist erforderlich, da im Vorfeld des Seminars vorzubereitende Texte von Gramsci vermailt werden)
Referent: Dr. Thomas Sablowski, Mitarbeiter des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa Luxemburg Stiftung, Mitglied der Redaktion der Zeitschrift PROKLA
Am 27. April 2012 jährte sich zum 75. mal der Todestag von Antonio Gramsci. Das gewachsene Interesse an diesem bedeutenden marxistischen Politiker und Theoretiker hängt mit dem originellen Beitrag Gramscis zum Marxismus und zur kommunistischen Politik seiner Zeit zusammen und mit den Herausforderungen für die marxistischen Kräfte, die Krise des heutigen Kapitalismus, die heutigen Widersprüche und Gefahren besser zu verstehen und zu bewältigen.
Natürlich dürfen wir dabei den historischen Rahmen, in dem Gramsci seine Überlegungen entwickelt hat, nicht aus dem Auge verlieren. Gramsci selbst sprach vom Historizismus der Philosophie der Praxis. Um aus seinen Gedanken Nutzen zu ziehen, müssen wir uns also bemühen, sie in die Gegenwart zu übersetzen.
Gramsci hat uns Grundgedanken einer Theorie des Kampfes für die gesellschaftliche Umgestaltung in Zeiten des “Stellungskrieges” im hochentwickelten Kapitalismus gegeben. Er gibt wichtige Anregungen für die “Herausbildung eines neuen Kollektivwillens” und fordert uns auf, zu “erforschen, wie sich genau die dauerhaften Kollektivwillen herausbilden, … wie entwickelt sich ihre organisierte und sie zu esellschaftlichem Einfluss befähigende Kraft usw.” (A. Gramsci)
Ein weiterer Grund sich mit Gramsci zu beschäftigen, liegt im zeitgeschichtlichen Zusammenhang von Gramscis Werk mit der großen Krise in den 30er-Jahren, der die Niederlage der Arbeiterbewegung und der Demokratie sowie der Machtantritt des Faschismus bald folgte.
Veranstalter: Marxismus im Dialog

Einweihung des Resi-Huber-Platzes

Platzbenennung:
13. Dezember 2012, 16 Uhr
Der „Resi-Huber-Platz“ liegt direkt auf dem
U-Bahn-Halt Brudermühlstraße (U3)
Resi Huber
geboren 13.12.1920 in Dachau gestorben 22.03.2000 in München – Sendling
Eine 22 jährige Dachauerin gerät durch Zufall in das Räderwerk der  Vernichtungsmaschinerie des Konzentrationslagers Dachau, bzw. eines damit verbundenen SS-Betriebes. Sie ergreift spontan Partei für die Gepeinigten und Gefangenen. Riskiert ihr Leben, um den Gefangenen zu helfen. Wei ihr Gerechtigkeitssinn, ihr Mensch – bleiben – wollen ihr das abverlangen. Und sie hat den Mut dazu. Als Mitglied der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) und Kommunistin wirkte sie seit den 50er Jahren unermüdlich in Gesprächskreisen, an Hochschulen, auf unzähligen Veranstaltungen, vor allem im Gespräch mit jungen Menschen gegen das Vergessen. Mit ihrer warmherzigen Art und generationenübergreifenden Begegnungen begriff sie ihre Zeitzeugenschaft
nicht nur für die Vergangenheit, sondern immer auch als lebendige Mahnung für die Gegenwart und Herausforderung für die Zukunft. Für sie selbst war es das Eintreten für den Frieden, das sie als alles übergreifende Lebenslinie betrachtete. „Ich glaube,“ hat sie gesagt, „dass ich – rechnet man die Kilometer zusammen – für den Frieden
schon um die ganze Welt demonstriert bin“.
Helene Sinzinger-Brütting
 

40 Jahre Berufsverbote – und heute?

Freitag, 23.11.2012, 18.00 Uhr, DGB-Haus München,
Großer Saal, Schwanthalerstr. 64

40 Jahre Berufsverbote – und heute?

Diskussions-Veranstaltung mit
 
Michael Csaszkóczy,
Lehrer, von 2005-2007 Berufsverbot in Baden-Württemberg aufgrund seines Engagements in der antifaschistischen Initiative Heidelberg, die von den Behörden als linksextremistisch eingestuft wurde,
den ehemals vom Berufsverbot betroffenen Kolleginnen und Kollegen
Ingelore Priesing, Lehrerin
Ingrid Pfreimer, Dipl. Sozialpädagogin
Hans-Georg Frieser, Sozialarbeiter
Dr. Gerd Tersteegen (VDJ), Erfahrungen eines Rechtsanwaltes zu 40 Jahren Berufsverbot
Moderation:

Dr. Gabriele Sprigath, Kunsthistorikerin, ehem. vom Berufsverbot betroffen
 
Freitag, 23.11.2012, 18.00 Uhr, DGB-Haus München,

Großer Saal, Schwanthalerstr. 64
 
Veranstalter:
ver.di / Einladerkreis Rettet die Grundrechte gegen den Notstand der Republik, GEW Stadtverband München, Humanistische Union München-Südbayern(HU), Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen (VDJ). In Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern e.V.
 
Erklärung vom 28. Januar 2012

40 Jahre Berufsverbot – Betroffene fordern: endlich Aufarbeitung und Rehabilitierung!
 
Vor 40 Jahren, am 28. Januar 1972, beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Willy Brandt den sogenannten „Radikalenerlass“. Zur Abwehr angeblicher Verfassungsfeinde sollten „ Personen, die nicht die Gewähr bieten, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten“, aus dem öffentlichen Dienst ferngehalten bzw. entlassen werden. Mithilfe der „Regelanfrage“ wurden etwa 3,5 Millionen Bewerberinnen und Bewerber vom „Verfassungsschutz“ auf ihre politische „Zuverlässigkeit“ durchleuchtet. In der Folge kam es zu 11.000 offiziellen Berufsverbotsverfahren, 2.200 Disziplinarverfahren, 1.250 Ablehnungen von Bewerbungen und 265 Entlassungen. Formell richtete sich der Erlass gegen „Links- und Rechtsextremisten“, in der Praxis traf er vor allem Linke: Mitglieder der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und anderer sozialistischer und linker Gruppierungen, von Friedensinitiativen bis hin zu SPD-nahen Studierendenorganisationen. Mit dem Kampfbegriff der „Verfassungsfeindlichkeit“ wurden missliebige und systemkritische Organisationen und Personen an den Rand der Legalität gerückt, wurde die Ausübung von Grundrechten wie der Meinungs- und Organisationsfreiheit bedroht und bestraft.
 
Der „Radikalenerlass“ führte zum faktischen Berufsverbot für Tausende von Menschen, die als Lehrerinnen und Lehrer, in der Sozialarbeit, in der Briefzustellung, als Lokführer oder in der Rechtspflege tätig waren oder sich auf solche Berufe vorbereiteten und bewarben. Bis weit in die 80er Jahre vergiftete die staatlich betriebene Jagd auf vermeintliche „Radikale“ das politische Klima. Der „Radikalenerlass“ diente der Einschüchterung, nicht nur der aktiven Linken. Die existentielle Bedrohung durch die Verweigerung des erlernten oder bereits ausgeübten Berufes war eine Maßnahme der Unterdrückung außerparlamentarischer Bewegungen insgesamt. Statt Zivilcourage wurde Duckmäusertum gefördert.
 
Erst Ende der 80er Jahre zogen sozialdemokratisch geführte Landesregierungen die Konsequenz aus dem von Willy Brandt selbst eingeräumten „Irrtum“ und schafften die entsprechenden Erlasse in ihren Ländern ab. Einige der früher abgewiesenen Anwärterinnen und Anwärter und zum Teil sogar aus dem Beamtenverhältnis Entlassenen wurden doch noch übernommen, meist im Angestelltenverhältnis. Viele mussten sich allerdings nach zermürbenden und jahrelangen Prozessen beruflich anderweitig orientieren.
 
Heute gilt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das eine Diskriminierung wegen politischer Überzeugungen verbietet. Damit wurde eine entsprechende EU-Richtlinie umgesetzt. Doch ein öffentliches Eingeständnis, dass der „Radikalenerlass“ Unrecht war, unterblieb. Er hat Tausenden von Menschen die berufliche Perspektive genommen und sie in schwerwiegende Existenzprobleme gestürzt. Eine materielle, moralische und politische Rehabilitierung der Betroffenen fand nicht statt.
Die Bedrohung durch den „Radikalenerlass“ gehört auch 2012 keineswegs der Vergangenheit an: Im Jahr 2004 belegten die Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen den Heidelberger Realschullehrer Michael Csaszkóczy mit Berufsverbot, weil er sich in antifaschistischen Gruppen engagiert hatte. Erst 2007 wurde seine Ablehnung für den Schuldienst durch die Gerichte endgültig für unrechtmäßig erklärt.
 
Trotzdem wird in Bayern von Bewerberinnen und Bewerbern für den öffentlichen Dienst weiterhin formularmäßig die Distanzierung von Organisationen verlangt, die vom „Verfassungsschutz“ als „linksextremistisch“ diffamiert werden. Und eine sogenannte „Extremismus“-Klausel, die sich auf die Ideologie und mehr als fragwürdigen Einschätzungen des „Verfassungsschutzes“ stützt, bedroht existenziell die wichtige Arbeit antifaschistischer, antirassistischer und anderer demokratischer Projekte.
 
Eine politische Auseinandersetzung über die schwerwiegende Beschädigung der demokratischen Kultur durch die Berufsverbotspolitik steht bis heute aus. Sie ist dringlicher denn je. Unter dem Vorwand der Bekämpfung des Terrorismus werden wesentliche demokratische Rechte eingeschränkt. Die in den letzten Monaten des Jahres 2011 zu Tage getretenen „Verfassungsschutz“-Skandale haben gezeigt, wie tief der Inlandsgeheimdienst ideologisch und personell in die neonazistische Szene verstrickt ist. Seit seiner Gründung im Jahr 1950 – unter Beteiligung von NS-Verbrechern – hat der „Verfassungsschutz“ an der Ausgrenzung, Einschüchterung und letztendlichen Kriminalisierung antifaschistischer Politik und linker Opposition gearbeitet. Dieser antidemokratische Geheimdienst ist nicht reformierbar, er muss abgeschafft werden.
 
Der „Radikalenerlass“ und die ihn stützende Rechtsprechung bleiben ein juristisches, politisches und menschliches Unrecht. Wir als damalige Betroffene des „Radikalenerlasses“ fordern von den Verantwortlichen in Verwaltung und Justiz, in Bund und Ländern unsere vollständige Rehabilitierung. Die Bespitzelung kritischer politischer Opposition muss ein Ende haben. Wir fordern die Herausgabe und Vernichtung der „Verfassungsschutz“-Akten, wir verlangen die Aufhebung der diskriminierenden Urteile und eine materielle Entschädigung der Betroffenen.
 
Unterzeichner: Michael Csaszkoczy /Heidelberg, Werner Siebler/Freiburg, Lothar Letsche/ Tübingen, Sigrid Altherr-König/Esslingen, Klaus Lipps/Baden-Baden (inzwischen über 250 weitere Unterzeichner)

Nazis und Rassistenpack, wir haben euch zum kotzen satt!

(Foto: Entstation Rechts - Bayern)

Diesen Samstag war es mal wieder soweit, gleich mehrere rechte Gruppen wollten ihre Hetze in München auf die Straße tragen. Gelungen ist ihnen das, dank starkem Protest, nur teilweise. „Pro München“ (Eine Mischung aus Faschisten die mal bei der NPD waren und solchen die mal bei der CSU waren) wollten gegen das „Zentrum für Islam in Europa“ demonstrieren. Gleich zu Anfang gab es allerdings Streit im eigenen Lager als die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (Faschisten die noch in der NPD sind aber sich gerne anders nennen) sich auch der Demonstration anschließen wollte. Die Konkurrenz innerhalb des eigenen Lagers endete in Anzeigen wegen versuchter Körperverletzung. Nach einigen Auseinandersetzungen liefen sie dann doch zusammen los, wurden allerdings auch gemeinsam nicht mehr als 25 Faschisten. „Nazis und Rassistenpack, wir haben euch zum kotzen satt!“ weiterlesen

Solidaritätshungerstreik für die 10.000 hungerstreikenden kurdischen Gefangenen in der Türkei

Kurdische Freundinnen und Freunde haben für diesen Samstag und Sonntag einen Hungerstreik in München für die hungerstreikenden kurdischen Gefangenen organisiert. Wir würden uns freuen wenn möglichst viele Menschen dahin kommen und ihre Solidarität bekunden!
„“Ihre Forderungen sind auch unsere Forderungen“
Solidaritätshungerstreik für die 10.000 hungerstreikenden kurdischen Gefangenen in der Türkei
von Samstag, 10.11. 9 Uhr bis Sonntag 11.11. 18 Uhr

Max-Joseph-Platz (vor der Residenz), München
Seit dem 5. November befinden sich 10 000 kurdische politische Gefangene im Hungerstreik, darunter auch inhaftierte Abgeordnete, BürgermeisterInnen, JournalistInnen und Minderjährige. Rund 700 Gefangene befinden sich teils sogar bereits seit dem 12. September, also seit 58 Tagen im Hungerstreik! Sie haben die Schwelle zum Tod erreicht. Jede Minute, jede Sekunde, die vergeht, wird unumkehrbare Folgen mit sich bringen.
Die Forderungen der Hungerstreikenden an die türkische Regierung lauten:
– Aufhebung der Isolationshaftbedingungen gegen Abdullah Öcalan
– die Gewährleistung seiner Gesundheit, Sicherheit und Freiheit
– die Aufhebung aller Verbote gegen die kurdische Sprache
– das Recht auf Bildung in der kurdischen Muttersprache und auf Verteidigung auf Kurdisch vor Gericht
– die Aufhebung jeglicher Assimilationspolitik gegen KurdInnen.
Die Inhaftierten, deren Gesundheitszustand sich tagtäglich verschlechtert, wollen ihren Hungerstreik fortführen bis zur Erfüllung ihrer Forderungen.
Noch hat die türkische Regierung keine praktischen Schritte in Richtung der Forderungen der Hungerstreikenden unternommen, obwohl genau diese Forderungen die wichtigsten Aspekte für eine Lösung der kurdischen Frage und somit für die Demokratisierung der Türkei darstellen.
Stattdessen zerschlägt greift die türkische Polizei jeden Tag die Demonstrationen von zehntausenden Menschen auf, die sich mit den Hungerstreikenden solidarisieren.
Wir unterstützen die Forderungen der Hungerstreikenden und rufen alle demokratischen Organisationen und die Öffentlichkeit im Namen der Menschlichkeit dazu auf, sich mit den Gefangenen zu solidarisieren und die türkische Regierung zum Einlenken zu bringen – bevor uns die ersten Todesnachrichten erreichen!“

Generalstreiks in Portugal, Spanien, Griechenland, Zypern, Malta Protestaktionen in ganz Europa – wir sind solidarisch!

Von den sogenannten „Rettungsschirmen“ profitieren hauptsächlich Banken, während die vonder Krisenpolitik betroffenen Menschen – die die Krise nicht verursacht haben –, darunter leiden. Am 14. November 2012 wird deshalb in Portugal, Spanien, Griechenland, Zypern und Malta gestreikt und gegen die von der Troika (EU-Kommission, EZB, IWF) auferlegte Austeritätspolitik protestiert. Die rigorosen Sparmaßnahmen verursachen großes menschliches Leid in den betroffenen Ländern. Die Mitglieder des Europäischen Gewerkschaftsbunds (EGB) fordern: „Ein Richtungswechsel ist notwendig. Aktive Solidarität, sozialer Fortschritt und demokratische Verantwortung müssen integrale Bestandteile des europäischen Projekts sein.“
In einem offenen Brief an den DGB Berlin-Brandenburg schreibt das Griechenland- Solidaritätskomitee: „Löhne, Renten und Sozialleistungen werden gekürzt und gestrichen, die Jugendarbeitslosigkeit ist teilweise so hoch, dass eine ganze Generation aussortiert wird. Die Krise wird auf dem Rücken der Beschäftigten, der Jugend und der RentnerInnen ausgetragen, ihnen werden die Schulden aufgehalst. Wenn diese Politik sich in der EU weiter durchsetzt, können wir ahnen, welche Kürzungen und Angriffe auch hier anstehen, wenn die Krise in den südlichen Ländern der EU wie ein Bumerang nach Deutschland zurückschlägt – die ersten Anzeichen dafür sind schon zu erkennen.“

Solidaritätsaktion am Mittwoch, den 14. November 2012
17 bis 19 Uhr, Wittelsbacher Platz, München

Mit Rednern und Rednerinnen von Echte Demokratie jetzt!/Occupy München, Democracia
Real Ya! Munich, Attac München, Forum Eurokrise (Sozialforum München), isw (Institut
für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.), Internationaler Versöhnungsbund, ver.di
München, Münchner Gewerkschaftslinke (MGL), Antikapitalistische Linke München (ALM), AK Gewerkschaften (LMU), Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO). Aktion Menschenrettungsschirme. Trommelkonzert & Live-Musik aus Spanien, Griechenland & Zypern.
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Soli-Erklärung: IL & UG zu #14N Generalstreik

Ein guter Abschluss für 2012, ein Grund zur Freude in düsterer Zeit.
Interventionistische Linke und …ums Ganze! – Bündnis zum Generalstreik in Südeuropa, 14. und 16. November 2012

Am 14. November treten Spanien, Portugal, Zypern und Malta in den Massenstreik, Griechenland und Italien folgen. Die länderübergreifende Aktion in Südeuropa versucht, eine Schwäche der bisherigen Kämpfe zu überwinden: ihre Trennung voneinander. Wir freuen uns, dass die Bewegungen, die Vielzahl der Einzelnen, die Deklassierten und Empörten im Süden Europas jetzt einen Schritt weiter gehen wollen. Auch wenn wir dazu noch nicht viel einbringen: Wir erklären unsere Solidarität mit dem ersten länderübergreifenden Generalstreik Europas! Gemeinsam gegen Troika und EZB, gegen das chauvinistische Krisenkommando der EU und seine deutschen Auftraggeber und Nutznießer! Gegen das reaktionäre Phantasma der nationalen Sonderwege und die rassistische Verzerrung des Gemeinsamen!

Seit diesem Sommer gilt: Reist deutsches Staatspersonal in südeuropäische Hauptstädte, ist das eine Fahrt in den Ausnahmezustand. In Athen mussten ganze Stadtviertel und Straßenzüge paramilitärisch besetzt werden. Empörung und Verachtung der Leute sind so militant, dass zum „sicheren Geleit“ jeder direkte Kontakt verhindert werden muss.Die Städte in Deutschland dagegen sind für die Entourage des Kapitals im Moment noch sichere Etappe, von kürzeren Unterbrechungen abgesehen. Im Frühjahr 2012 kündigten der europäische Aktionstag M31 und Blockupy Frankfurt wenigstens lokal und zeitweise den inneren Frieden auf, lösten beim Sicherheitsregime Hysterie aus. Vier Tage war die Stadt der EZB durch die Robocops der Staatsmacht besetzt – ein kleiner, ein erster Hauch griechischer Verhältnisse am Main. Auch deshalb freuen wir uns über die Novemberstreiks!Für die radikale Linke in Deutschland muss das heißen, die Berechenbarkeit des staatstragenden Krisenpalavers immer wieder zu durchkreuzen und auch hier europäische Krisenproteste zu ermöglichen. Kein kleines Ziel. Dazu müssen wir uns darauf einlassen, die eigene Initiative mit der Initiative vieler anderer zu verbinden; solche Gemeinsamkeit im Unterschied erst schafft Bewegung, die Mut macht und Perspektiven eröffnet.Mit vielen anderen radikalen Linken haben das …ums Ganze! -Bündnis und die Interventionistische Linke zum Gelingen der Frankfurter März- und Maifestspiele das Ihre beigetragen. Die offenbaren Grenzen beider Mobilisierungen waren auch unsere Grenzen. Wenn das nicht gereicht hat, um jetzt auch hier in den Streik zu treten, liegt das allerdings nur zum geringeren Teil an uns. Wenn es der Bewegung nicht gelingt, den gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Standortkorporatismus aufzubrechen, wird Solidarität mit den Kämpfen in Südeuropa hier über die Unruhe im Hinterland nicht hinauskommen.
Versuchen also auch wir, einen Schritt weiterzugehen. Solidarität mit den Hunderttausenden in Athen, Madrid, Lissabon und Rom heißt, wie sie zu versuchen, den Streik in die Metropolen zu tragen: den Widerstand gegen die Ausbeutung in der Arbeit mit dem Widerstand gegen die kapitalistische Verwertung des öffentlichen Raums zu verbinden, den Wahnsinn dieses Alltags zu unterbrechen. Die Bewegungen im Süden haben gelernt, wir lernen auch, vor Ort und in der transnationalen Verbindung der Kämpfe. Interveniert, denn es geht ums Ganze.
Wir werden selbst tun, was zu tun wir auch anderen vorschlagen: Grenzüberscheitende Solidarität in antikapitalistischer Praxis. Die Versammlungen in Thessaloniki und Madrid waren ein Auftakt, weitere werden folgen. Machen wir dem Europa des Kapitals die Räume dicht, durchbrechen wir seinen Notstand wie seinen Normalvollzug. Mit dem Massenstreik des 14. und 16. November öffnet sich ein Horizont, in dem es sich zu kämpfen lohnen wird. Ob in Frankfurt 2014 die neue EZB eröffnet wird, ist für uns noch lange nicht ausgemacht.
…ums Ganze! – kommunistisches Bündnis
und Interventionistische Linke [iL], November 2012.

Protest gegen die "Pro Deutschland" Demonstration am 10 Nov

10. November – Alle auf die Straße!
Wir rufen zum Widerstand gegen einen geplanten rechten
islamophoben Aufmarsch am Samstag, 10. November 2012 auf.
Der Kreisverband München der extrem rechten, antimuslimischen
Splitterpartei „Bürgerbewegung pro Deutschland“ kündigt einen Aufmarsch
(„KEINE Großmoschee am Münchner Stachus“) gegen das „Zentrum für Islam in
Europa“ (ZIE-M) durch die Innenstadt an. „Protest gegen die "Pro Deutschland" Demonstration am 10 Nov“ weiterlesen

Gedenkveranstaltung für die InternationalistInnen Andrea Wolf und Hüseyin Celebi

::::::::::::: „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ Che ::::::::::::
GEDENKVERANSTALTUNG für die InternationalistInnen
Andrea Wolf (15.01.1965 – 23.10.1998) und

Hüseyin Celebi (22.09.1967 – Oktober 1992)
MIT:
– Redebeiträgen von FreundInnen von Andrea Wolf und Hüseyin Celebi
– einem musikalischen Beitrag von Cetin Oraner
– Filmausschnitten der Internationalen Menschenrechtsdelegation
zu Sammelgräbern in der Region Wan im Herbst 2011
– Filmausschnitten aus dem Leben Hüseyin Celebi´s
– einer Einschätzung der aktuellen Lage in Kurdistan
– kurdischem Buffet
– und vor allem: Solidarität mit dem Hungerstreik unserer GenossInnen in den Gefängnissen der Türkei
Wer waren Andrea und Hüseyin?
ANDREA WOLF war in den 1980er/90er Jahren aktiv in der radikalen Linken. 1997 ist sie nach Kurdistan gegangen und wurde dort am 23.10.1998 zusammen mit anderen KämpferInnen der PKK durch die türkische Armee gefangen genommen und ermordet. Bis heute gilt sie offiziell als „Verschwundene“. Der FreundInnenkreis und die IUK haben seitdem viele Hinweise untersucht, sich mit Zeugen des Massakers getroffen, Verfahren gegen das türkische Militär in der Türkei eingeleitet und beim uropäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Klage eingereicht. In seinem Urteil von 2010 hat der EGMR die Türkei gerügt, trotz stichhaltiger Beweise eine effektive Aufklärung des Kriegsverbrechens verhindert zu haben. Der FreundInnenkreis wird von seinen letzten Aktivitäten sowie der Internationalen Delegation in die Region Wan in Kurdistan zu Sammelgräbern im Herbst 2011 berichten.
HÜSEYIN ÇELEBI wurde am 22. September 1967 als Sohn einer türkischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Hamburg geboren. Er studierte an der Fachoberschule für Sozialpädagogik und brach dieses Studium Anfang 1986 ab. Seine ersten politischen Aktivitäten begannen 1974, als er an einer Demonstration gegen die Abschiebung von 169 Kurden durch den damaligen türkischen Premierminister Ecevit an das Saddam Regime im Irak teilnahm. In dieser Zeit war er Mitglied der Sozialistischen deutschen Arbeiterjugend (SDAJ). Nach dem Abbruch seines Studiums arbeitete er vor allem, um mehr Öffentlichkeit für die kurdische Frage in Deutschland und Österreich zu erreichen. Im Februar 1988 wurde er mit 20 anderen kurdischen Politikern unter dem Vorwurf des Terrorismus von der bundesdeutschen Regierung festgenommen. Im Sommer 1991 ging er nach Kurdistan. Er hatte sich für den Guerillakampf entschieden. Dort fiel er in einem Gefecht Mitte Oktober 1992, also genau vor 20 Jahren.
Keine Straflosigkeit für Kriegsverbrecher! Menschenrechte sind nicht teilbar!
::::::::::::::::::::::::::: Sehid Namirin! ::::::::::::::::::::::::::::::::::
Veranstalter:
Antikapitalistische Linke München ALM, FreundInnenkreis Andrea Wolf, Mezopotamischer Kulturverein, SDAJ München, YXK – Verband Studierender aus Kurdistan
http://www.yxkonline.de/
http://www.sdaj-muenchen.net/
http://almuc.blogsport.eu/
http://www.andrea.libertad.de/category/stichwort/freundinnenkreis

Pressemitteilung der Roten Hilfe – Antifaschismus ist nicht kriminell

Pressemitteilung der Roten Hilfe
Antifaschismus ist nicht kriminell
Neue Prozessserie wegen der Proteste gegen den Naziaufmarsch vom 21.01.2012 in München
Ende Oktober 2012 findet erneut eine Reihe von Prozessen gegen AntifaschistInnen statt. Anlass sind die Proteste gegen einen Aufmarsch von Neonazis am 21.Januar diesen Jahres in München. Bei der von dem bekannten Naziaktivisten Norman Bordin angemeldeten Demonstration unter dem Motto „Deutsche Freiräume erkämpfen! Für ein patriotisches Begegnungszentrum!“, handelte es sich um die erste öffentliche Aktivität der Münchener Naziszene nach der Aufdeckung der NSU-Terrorserie. „Pressemitteilung der Roten Hilfe – Antifaschismus ist nicht kriminell“ weiterlesen

"Euro ohne Zukunft ? – Wir brauchen ein solidarisches Europa" – Diskussionsveranstaltung ISW

„Euro ohne Zukunft ? – Wir brauchen ein solidarisches Europa“
Diskussionsveranstaltung des ISW (Institut für sozialökologische
Wirtschaftsforschung e.V.)
Mit Conrad Schuhler
Donnerstag, 25. Okt. 2012 um 19:30 Uhr
EineWeltHaus, München, Schwanthalerstr. 80
Wir befinden uns im Endkampf um den Euro. Griechenland geht
unter dem Spar-Diktat aus Brüssel, Frankfurt und New York in die
Brüche. Spanien ist dabei, ihm zu folgen. Die vor allem von der
deutschen Regierung durchgedrückte Austerity-Politik erweist sich
als Nagel auf den Sarg der “Euro-Rettung”.
Wir wollen Antworten geben auf die Fragen:
1) Welche strukturellen Konstruktionsfehler weist der Euro-Raum
von Anfang an auf? Unerklärliche “Geburtsfehler” oder eingeplante
Defekte?
2) Warum verfolgt Berlin eine Politik der Euro-Rettung, die das
Scheitern des Euro in Kauf nimmt?
3) Zerbricht der Euro, wovon u.a. Nouriel Roubini, der das Platzen
der US-Immobilienblase voraussagte, überzeugt ist?
4) Welche Ideen präsentieren die Ökonomen, die sich in Deutschland
einen heftigen Streit über Ursachen und Lösungen der Krise
liefern?
5) Wie müsste ein “anderes Europa” der Solidarität und Demokratie
aussehen, und wie steht es um die Mobilisierung der Kräfte, die für
ein solches Europa eintreten? Denn das wird die Hauptfrage der
politischen Auseinandersetzung der nächsten Zeit sein: Soll es in
Europa darum gehen, was die “Märkte” und die Konzerne
brauchen, oder stehen die Bedürfnisse, Hoffnungen und Talente der
Menschen im Mittelpunkt.

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