Repression in der Türkei und Kurdistan


19. März 2012, 20:00 Uhr
KulturLaden Westend, Ligsalzstr. 44
• Ein Beitrag von VertreterInnen der Roten Hilfe zum 18. März, Tag der
politischen Gefangenen
• VertreterInnen der internationalen Delegation vom September 2011 werden
von ihrer Reise mit Bildmaterial berichten.
• Medini Kırıcı, Mitglied des Parteivorstandes und der Kommission für
Auswärtige Beziehungen der BDP (Barıs ve Demokrasi Partisi/ Partei des
Friedens und der Demokratie) wird über die politischen Gefangenen und
die aktuelle Lage in der Türkei und Kurdistan berichten.

Veranstaltung zum Tag der politischen Gefangenen
Es vergeht kaum ein Tag, an dem in der Türkei nicht eine Redaktion überfallen
oder kurdische Lokalpolitikerinnen und -politiker festgenommen werden.
Während die Medien ausführlich über das Wirtschaftswachstum in der Türkei
berichten, das mittlerweile sogar China übertrifft, erhalten andere Rekorde, die
in der Türkei gebrochen werden, kaum Aufmerksamkeit.
105 Journalistinnen und Journalisten sind derzeit in der Türkei in Untersuchungshaft.
Tausende Menschen – von 12-jährigen Kindern bis zu 80-Jährigen –
sitzen mit dem Vorwurf hinter Gittern, sie seien Mitglied in einer Terroristischen
Vereinigung. Mit dieser politisch motivierten Repressionswelle soll jeder Protest
und insbesondere die kurdische Widerstandsbewegung unterdrückt werden.
Nach dem die AKP-Regierung die Fraktionskämpfe im türkischen Staatsapparat
scheinbar endgültig zur ihren Gunsten entschieden hat, geht sie nun gegen
die Linke insgesamt und im Besonderen gegen die kurdische Bewegung vor.
In der westlichen Welt wird zu diesen massiven Menschenrechtsverletzungen
keine offizielle Kritik laut. Warum auch? Die Türkei ist fester Bestandteil
der Nato, Abnehmerin der Waffen, die von der deutschen Rüstungsindustrie
gefertigt und geliefert werden, sowie ein wichtiger geostrategischer Partner zur
Durchsetzung westlicher Interessen in den Konflikten der Nachbarstaaten der
Türkei.
„Ihr solltet die Anklage gegen uns, die einer Anklage gegen die Pressefreiheit
gleichkommt, aufmerksam verfolgen. Dieser Aufruf ist ein Aufruf zur Wahrnehmung
von journalistischen Prinzipien und der freien Presse. Dieser Aufruf ist
vor allem aber auch ein Aufruf für das Recht der Gesellschaft auf alternative
Nachrichtenkanäle“, schreiben die inhaftierten JournalistInnen in der Türkei in
ihrem Aufruf „Pressefreiheit geht uns alle an!“ vom 7. Januar 2012.
Die Herrschenden dulden keine grundsätzliche Kritik an ihrem Herrschaftssystem
– jegliche gesellschaftliche Alternative zu ihrer Herrschaft soll ausgeschaltet,
kriminalisiert werden. Deswegen die tausenden Gefangenen in ihren
Knästen.
Dagegen gilt es unsere Solidarität zu setzen:
Freiheit für alle politischen Gefangenen – weltweit!
Wir schicken den Gefangenen Liebe und Kraft
Hoch die internationale Solidarität!
Veranstalterinnen:
Rote Hilfe e.V., Ortsgruppe München
FreundInnenkreis Andrea Wolf München