Mi, 28.3., 19 Uhr: Marxismus im Dialog: Ein Jahr arabische Revolution
Im EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80
Mit Dr. Adam Hanieh
Die Volksaufstände, die seit gut einem Jahr in vielen arabischen Ländern ausgebrochen sind, haben die dortige politische Lage erheblich verändert. Die Diktatoren in Tunesien und Ägypten sind gefallen. Die Regime, die sich lange Jahre vor allem auf ihre Sicherheitspolizei und ihre Schlägertrupps stützen konnten, waren plötzlich mit Millionen Menschen konfrontiert, die auf die Straße gingen und nach Demokratie verlangten. Auch in Libyen kam es mit maßgeblicher Unterstützung der NATO zu einem Regimewechsel. Die Ereignisse auf dem Tahrir-Platz in Kairo fanden Nachahmer in vielen anderen Ländern.
Welche Rolle spielten Schuldenkrise und IWF, die Politik der USA und der EU beim Ausbruch des Volkszorn? Ägyptens Schulden stiegen seit 2000 um 15 Prozent auf 35 Mrd. Dollar an, wiewohl das Land im gleichen Zeitraum 25 Mrd. zurückgezahlt hat. Wie wurde die neoliberale Politik in den letzten 20 Jahren umgesetzt? Wie ist die Lage in Syrien einzuschätzen? Welche Rolle spielen die Golfstaaten, vor allem Katar, und Saudi-Arabien? Und wie ist der Aufstieg der Moslembrüder zur führenden politischen Kraft in der Region zu verstehen?
Dr. Adam Hanieh stammt aus Ägypten und ist Dozent am renommierten Institut für orientalische und afrikanische Studien (SOAS) der Universität London. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er das Buch Capital and Class in the Gulf Arab States (London 2011).